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Science

Das Ende der Energiekrise: Kernfusion soll 2030 einsatzbereit sein

Kernfusion ist der heilige Gral der Energieerzeugung. Läuft sie einmal, kann sie nahezu unendlich Energie erzeugen und hat dabei so gut wie keine schädlichen Emissionen.

TAE Technologies will jetzt einen Meilenstein erreicht haben, der das Ziel Kernfusion in greifbare Nähe rücken lässt. Das US-Unternehmen ist sogar so zuversichtlich, dass es einen Zeitpunkt nennt: Ende dieser Dekade, also spätestens 2030, soll es kommerziell nutzbare Kernfusionskraftwerke geben.

50 Millionen Grad Celsius

Der Meilenstein ist ein Fusionsreaktor, der 24 Meter lang ist und einen Durchmesser von 7 Metern hat. Darin wird stabiles Plasma mit einer Temperatur von mehr als 50 Millionen Grad Celsius erzeugt. Die genutzte Technologie sei skalierbar, heißt es. Der nächste im Bau befindliche Reaktor werde bereits über 100 Millionen Grad heißes Plasma erzeugen können und bis 2030 könne die Technologie für Kraftwerke kommerzialisiert werden.

Der Trick zur Skalierbarkeit liege in der Form des Reaktors. Laut TAE würde bei ihrer Methode das Plasma stabiler, je heißer es wird. Dadurch sei es einfacher, die erforderliche Temperatur zur Verschmelzung der Atomkerne zu erreichen. Bei experimentellen Fusionsreaktoren in Tokamak-Bauart, die die Form eines Rings haben, sei das Gegenteil der Fall: Je heißer das Plasma wird, desto schwerer sei es zu stabilisieren.

Die Idee eines Fusionsreaktors ist, dass, wenn die Fusion einmal läuft, sie sich quasi von selbst erhält. Dadurch wird permanent Hitze erzeugt. Damit wird Wasser verdampft, das wiederum eine Turbine antreibt, die aus der Bewegungsenergie Strom macht – so wie bei einem normalen Kern- oder Gaskraftwerk.

Rohstoffe

Um die Kernfusion zu starten, benötigt es aber Rohstoffe. Das sind Deuterium und Tritium. Während Deuterium häufig vorkommt, ist Tritium ein flüchtiges Material, das selten in der Natur zu finden ist. Auch dafür hat TAE eine Lösung. Statt Deuterium und Tritium wird an einem „Treibstoff“ aus Wasserstoff und Bor geforscht – ein günstiges und häufiges Element.

Zu Beginn wird man noch auf Deuterium und Tritium setzen. Ist die Technologie dafür ausgereift, will man sie lizensieren und mit den Geldern daraus die Technologie für Wasserstoff-Bor finalisieren.

Google ist beteiligt

Stichwort Finanzen: Das Unternehmen hat kürzlich 280 Millionen US-Dollar in einer Finanzierungsrunde erhalten. Auch Google, das schon zuvor in TAE investiert hat, war wieder mit dabei. Insgesamt hat das Unternehmen bereits über 880 Millionen US-Dollar von Investoren gesammelt.

So nebenbei entwickelt TAE auch noch eine „revolutionäre“ Technologie für das Energiemanagement. Diese sei aus der Notwendigkeit für Energieliefersysteme für Fusionsprojekte entstanden. Damit sollen Elektroautos mehr Reichweite haben und schneller aufgeladen werden können. Auch das Stromnetz für Wohn- und Industriegebiete soll damit verbessert werden.

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