© ESA/ATG medialab; Comet image: ESA/Rosetta/Navcam

Science

ESA braucht eure Hilfe: Findet die Unterschiede in Kometenfotos

Die ESA-Raumsonde Rosetta lieferte während 2 Jahren ihrer Mission hochauflösende Bilder des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko, bevor sie mit einem gezielten Crash in den Ruhestand ging. Angesichts der großen Anzahl an Aufnahmen sei es den Expert*innen nicht möglich, alle Veränderungen visuell zu identifizieren.

Wie heise berichtet, sucht die Europäische Weltraumagentur im Rahmen des Projekts "Rosetta Zoo" daher nach Freiwilligen, die in den Tausenden Aufnahmen danach suchen. Interessierte können sich auf der Webseite beteiligen.

Jenen werden Paare von OSIRIS-Bildern derselben Region von unterschiedlichen Aufnahme-Zeitpunkten gezeigt, damit sie nach Veränderungen Ausschau halten und sie mit eigens dafür vorgesehenen Tools markieren sowie kennzeichnen. Dabei kann es sich um Elemente handeln, die sich zum Beispiel bewegt haben, verschwunden oder aufgetaucht sind.

Es wurde zwar ein neuer Algorithmus zur automatischen Erkennung entwickelt, der jedoch nicht jede Oberflächenveränderung wahrnimmt. Menschen seien viel besser, da sie die Ausrichtung der Bilder im Gehirn durchführen können. Das menschliche Auge sei auch weniger anfällig für Unterschiede in der Auflösung und Beleuchtung.

Veränderungen nachvollziehen

Bei 67P handelt es sich um einen kurzperiodischen Kometen, der die Sonne innerhalb von 6,5 Jahren umrundet. Die Oberfläche solcher Kometen wurde durch verschiedene Prozesse wie Einschläge, Sublimation, Staubablagerung und explosive Ausbrüche verändert. Bisherige Untersuchungen zeigen Tausende Veränderungen wie die Bildung kleiner Gruben, Einschläge sowie Felsblöcke, die sich bewegen.

Bisherige Forschungen deuten daraufhin, dass 67P aus einer sehr kalten Region des protoplanetaren Nebels stammt, wo das Sonnensystem entstanden ist. "Um etwas über die Anfänge des Sonnensystems zu erfahren, müssen wir diese Entwicklungsprozesse verstehen", heißt es in der Erklärung auf der Projekt-Webseite. Dafür brauche es einen umfassenden Katalog aller Arten von Veränderungen, die auf 67P erfasst wurden. Um diesen zu erstellen, brauche es die Unterstützung durch Freiwillige.

Die durch das Projekt erstellte Datenbank werde sich auch für das Training von potenziell neuen maschinellen Lernverfahren eignen.

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