© NASA, ESA, Man-To Hui (Macau University of Science and Technology), David Jewitt (UCLA); Image processing: Alyssa Pagan (STScI

Science

137 Kilometer Durchmesser: Hubble fotografiert gigantischen Kometen

Bereits 2014 entdeckten Astronom*innen den größten Kometen, der bislang in unserem Sonnensystem beobachtet wurde. Sein offizieller Name lautet C/2014 UN271. Besser bekannt ist er als Bernardinelli-Bernstein-Komet, benannt nach seinen Entdeckern Pedro Bernardinelli und Gary Bernstein von der Universität Pennsylvania.

Das Weltraumteleskop Hubble hat laut Informationen der NASA das riesige Objekt nun fotografiert und so genau vermessen, wie nie zuvor. Der Durchmesser des Kometen beträgt demnach 137 Kilometer. Die neuen Daten bestätigen Berechnungen europäischer Forscher*innen

Der Komet ist laut NASA damit 50-mal größer als typische Kometen. Auch der bekannte Hale-Bopp-Komet mit gut 74 Kilometer Durchmesser kann bei den Ausmaßen nicht mithalten, wie ein Vergleich der NASA zeigt. Der zweitgrößte bekannte Komet C/2002 VQ94 hat einen Durchmesser von knapp 97 Kilometer.

Daten bestätigen Größe

“Wir dachten bereits, dass der Komet ziemlich groß ist, aber wir benötigten die Daten, um es zu bestätigen”, wird Man-To Hui von der Macau University of Science and Technology zitiert. Sein Team machte am 8. Jänner 2022 5 Fotos des Kometen, um ihn zu vermessen. 

Die Herausforderung bei der Vermessung war, den tatsächlichen Kern des Kometen (Nucleus) von seiner Koma zu unterscheiden. Dabei handelt es sich um Gase und Staub, die den festen Brocken umgeben. Weil die Auflösung von Hubble nicht ausreicht, um den Nucleus visuell abzugrenzen, mussten die Forscher*innen seine Größe anhand der Helligkeit berechnen. Dabei wurden auch Daten einer früheren Beobachtungen durch das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) in Chile verwendet.

Die neuen Daten liefern nicht nur Erkenntnisse über die Größe, sondern auch zur Farbe von Bernardinelli-Bernstein. "Es ist groß und schwärzer als Kohle", sagt David Jewitt, Professor für Planetenwissenschaften und Astronomie an der University of California, Los Angeles (UCLA), und Mitautor der neuen Studie, die im Fachmagazin The Astrophysical Journal Letters veröffentlicht wurde.

Keine Gefahr für Erde

Gefahr für unseren Planeten stellt der Bernardinelli-Bernstein-Komet keine dar. Die Chancen, dass er die Erde treffen wird, sind laut aktuellem Stand sehr gering. Im April 2031 wird er uns am nächsten kommen. Dann streift er in etwa einer Milliarde Kilometer Entfernung die Umlaufbahn des Saturn.

Astronom*innen können sich bis dahin auf spektakuläre Beobachtungen freuen. Immer wieder sind Outbursts bei C/2014 UN271 zu beobachten, die womöglich durch entweichende Gase entstehen.

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