© Julie Roussy, McGill Graphic Design

Science

Auf diesem Lavaplaneten regnet es Felsen

Lavaplaneten zählen zu den unwirtlichsten Planeten. Die feurig heißen Himmelskörper kreisen nahe an ihrem Wirtsstern, einige Regionen sind komplett mit geschmolzener Lava bedeckt. Laut Forschern der McGill University und der York University sind die Bedingungen auf zumindest einem dieser Exoplaneten noch extremer, heißt es bei Phys.org.

Sie haben mittels Computersimulationen die Wetterbedingungen von K2-141b, einen erdgroßen Exoplaneten, untersucht und dabei Felsenregen und Überschallwinde mit einer Geschwindigkeit von 5.000 Kilometer pro Stunde festgestellt. Auf K2-141b befindet sich laut den Wissenschaftlern auch ein 100 Kilometer tiefer Ozean aus Lava.

Verdampfende Felsen

Zwei Drittel des aus Felsen bestehenden Exoplaneten werden permanent mit Tageslicht bestrahlt. Auf der Tagesseite erreichen die Temperaturen bis zu 3.000 Grad Celsius. Das ist heiß genug, um die Felsen nicht nur schmelzen, sondern verdampfen zu lassen.

Ebenso wie beim Wasserkreislauf auf der Erde, in dem Wasser verdunstet, in die Atmosphäre aufsteigt, kondensiert und als Regen zurückfällt, machen dies auch das Natrium, Siliziummonoxid und Siliziumdiozid auf K2-141b. Der aus dem verdampften Gestein gebildete Mineraldampf wird von Überschallwinden auf die Minus 200 Grad kalte Nachtseite gespült, wo die Steine in einen Lava-Ozean "regnen" und zur heißen Tagesseite des Explaneten zurückfließen um  neuerlich zu verdunsten.

Einblick in Planetenentwicklung

Alle felsigen Planeten, einschließlich der Erde, hätten als geschmolzene Welten begonnen, seien dann aber schnell abgekühlt und hätten sich verfestigt, wird der Planetenwissenschaftler Nicolas Cowan von der McGill University zitiert. "Lavaplaneten geben uns einen seltenen Einblick in dieses Stadium der Planetenentwicklung."

Die Forscher, die ihre Studie in der Fachzeitschrift Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht haben, hoffen nun, dass Teleskope der nächsten Generation, wie das James Webb Weltraumteleskop der NASA, den Exoplaneten genauer erfassen können. Dann sollte sich auch herausstellen, ob ihre Computersimulationen korrekt waren.

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