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Ultraheißer Exoplanet ist noch seltsamer als gedacht

Der 2017 entdeckte KELT-9 b ist ist einer der heißesten Exoplaneten, die bislang beobachtet werden konnten. Der 670 Lichtjahre entfernte Gasplanet weist etwa die 1,8-fache Größe  und 2,9-fache Masse des Jupiters auf.

Durch den nahegelegenen Stern, um den der KELT-9 b kreist, herrschen Temperaturen bis zu 4300 Grad Celsius - das ist heißer als auf der Oberfläche mancher Sterne. Bei der Analyse des bizarren Systems stehen Astronomen noch am Anfang - nun haben sie einige weitere überraschende Entdeckungen veröffentlicht.

Riesige Temperaturunterschiede

Durch die Schwerkraft des nahegelegenen Sterns, der seinerseits einige interessante Eigenschaften aufweist, ist die Rotation des Planeten so getaktet, dass eine Seite immer zum Stern gewandt ist. Die Energie, die KELT-9 b dadurch abbekommt, ist 44.000 Mal größer als das, was die Erde von der Sonne abbekommt.

Die Temperaturunterschiede sind allerdings enorm. Auf der abgewandten Seite ist es bis zu 800 Grad kälter, haben Forscher nun mithilfe des NASA-Beobachtungsprogramms TESS (Transiting Exoplanet Survey Satellite) herausgefunden.

Aber auch sonst sorgt der Planet für Staunen. So dauert eine Umrundung seines Sterns nur 36 Stunden. In dieser Zeit erlebt der Planet zwei 9 Stunden dauernde "Sommer" und zwei ebenso lange "Winter". Die heißeren Temperaturen werden dadurch verursacht, dass der Planet die Pole des Sterns passiert.

Unmittelbar kälter wird es, wenn er die kühleren mittleren Segmente passiert. Der Stern selber dreht sich ebenfalls rasend schnell: Er braucht für eine Rotation gerade einmal 16 Stunden, was seine eigenen Pole verflacht.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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