© ESO/L. Calçada

Science

Neuer Exoplanet bei Nachbar-Stern entdeckt

Astronom*innen haben in unserem Nachbargestirn Proxima Centauri einen dritten Planeten gefunden. Mithilfe des Very Large Telescope (VLT) des European Southern Observatory (ESO) in Chile konnten Hinweise auf Proxima d entdeckt werden.

Der Exoplanet hat nur ein Viertel der Erdmasse. Damit ist er der leichteste Planet, der je mit der Radialgeschwindigkeitsmethode gefunden wurde. Befindet sich ein Planet im Orbit eines Sterns, sorgt er dafür, dass dieser hin- und herschwankt. Auf der Erde beobachtet man dann eine Farbänderung des Sterns. Mit dieser Methode wurden bereits 897 Exoplaneten gefunden.

Geringe Bewegung erkannt

Der neu entdeckte Planet ist dem Zentralstern mit nur 4 Millionen Kilometern Abstand am nächsten. Das ist weniger als ein Zehntel des Abstands zwischen Merkur und der Sonne. Er befindet sich zwischen dem Roten Zwerg Proxima Centauri und der habitablen Zone und benötigt 5 Tage, um den Roten Zwerg zu umkreisen.

Die Entdeckung gelang mit dem neuen Instrument Echelle Spectrograph for Rocky Exoplanets and Stable Spectroscopic Observations (ESPRESSO). Dass Signal war besonders schwach. Die Gravitation von Proxima d ist so gering, dass sich Proxima Centauri nur 40 Zentimeter pro Sekunde, bzw. 1,44 Kilometer pro Stunde, bewegt. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin Astronomy & Astrophysics veröffentlicht.

"Diese Entdeckung ist extrem wichtig. Sie zeigt, dass die Radialgeschwindigkeitsmethode das Potenzial hat, leichte Planeten wie unseren eigenen zu finden", sagt Pedro Figueira von ESPRESSO in einem Statement. Diese Art von Planeten kommen in unserer Galaxie schätzungsweise am häufigsten vor und könnten Leben beheimaten.

Suche nach Exoplaneten

Die Entdeckung zeige, dass solche Entdeckungen mit ESPRESSO möglich sind. Es kann Schwankungen bei Planeten von nur 10 Zentimetern pro Sekunde erfassen. Mit dem neuen Extremely Large Telescope (ETL) des ESO, das bis 2027 in der Atacama-Wüste in Chile fertiggestellt werden soll, erhofft man sich weitere solcher Entdeckungen.

Auch das James Webb Teleskop, das in wenigen Monaten seinen Betrieb aufnehmen wird, soll einen Blick auf das Nachbar-Gestern der Erde richten. Es soll die Atmosphäre des Exoplaneten Proxima b untersuchen, dessen Existenz 2020 bestätigt wurde und der sich in der habitablen Zone um Proxima Centauri befindet. Die Ergebnisse könnten Aufschluss darüber liefern, ob es auf dem Planet Leben geben könnte.

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