Forscher wollen interstellaren Asteroiden mit Falcon Heavy abfangen
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Mit Oumuamua hat die NASA im vergangenen Jahr erstmals einen Besucher aus einem anderen Sternensystem registriert. Der zigarrenförmige Asteroid flog am 9. September 2017 um die Sonne und passierte die Erde am 14. Oktober. Wissenschaftern zufolge sei die Oberfläche anders als alles in unserem Sonnensystem. Aufgrund von Spektralanalysen wurde vermutet, dass der interstellare Besucher ein Komet mit Eiskern und einer organischen Schicht sein könnte.
Um solche Himmelskörper besser studieren zu können, haben Forscher eine Studie veröffentlicht. Darin schlagen sie vor, Asteroiden aus anderen Sternensystemen mit einer Falcon Heavy des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX abzufangen.
LSST
Dazu müssen die Himmelskörper aber erst gefunden werden. Die Forscher setzen ihre Hoffnungen auf das LSST, ein Teleskop, das derzeit in Chile gebaut wird. Es soll 2022 in Betrieb genommen werden. Die Forscher haben berechnet, dass LSST in etwa 1,6 Prozent aller interstellaren Objekte aufspüren kann, die näher als zehn astronomische Einheiten zu unserer Sonne sind. Eine astronomische Einheit entspricht der durchschnittlichen Entfernung zwischen Sonne und Erde.
Anhand der Fähigkeiten der Falcon Heavy müsste der Himmelskörper aber näherkommen. Die Forscher gehen von maximal einer astronomischen Einheit zur Sonne aus. Berechnungen zufolge könnte das alle zehn Jahre passieren.
Falcon Heavy auf Standby
Um die nächste Chance nicht zu verpassen, empfehlen die Forscher eine Falcon Heavy auf Standby zu haben, damit die Mission zum Abfangen des interstellaren Asteroiden rechtzeitig gestartet werden kann. Würde man mit der Planung erst beginnen, wenn der Asteroid entdeckt wird, könnte er bereits wieder zu weit von der Erde entfernt sein, bis die Falcon Heavy startklar ist. Denn aktuellen Thesen zufolge, sind solche interstellaren Asteroiden wie Oumuamua nur auf der Durchreise und kehren nicht in unser Sonnensystem zurück.
Die Falcon Heavy soll eine Sonde ins All bringen, die Nahe an den Asteroiden heranfliegt. Danach soll sie ein Projektil darauf abschießen, um Trümmer von dem Himmelskörper abzusprengen. Diese sollen dann von der Sonde analysiert werden. Dieselbe Taktik wurde damals von der NASA für die Mission „Deep Impact“ genutzt. Dabei wurde Material vom Kometen Tempel 1 abgesprengt, der alle fünfeinhalb Jahre die Sonne umkreist.
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