Blitzforschung
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Science

Gehirnimplantat bitte nicht bei Gewitter aufladen

Ärzte berichten von einem Zwischenfall mit einem Gehirnimplantat in Slowenien. Die Wohnung einer 66-jährigen Patientin wurde vom Blitz getroffen. Der Einschlag zerstörte das Fernsehgerät und die Klimaanlage. Außerdem schaltete sich das Gehirnimplantat der Frau aus.

Sie bemerkte das, als nach einer Stunde der Schwindel einsetzte, wegen dem sie das Gehirnimplantat erhalten hatte. Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass sich das Implantat abgeschaltet hatte, aber ansonsten unbeschädigt war. Laut den Ärzten passierte dies aufgrund einer eingebauten Sicherheitsmaßnahme im Implantat, die vermutlich durch die elektromagnetischen Schwankungen während des Blitzeinschlags ausgelöst wurde.

Dennoch merkte die Frau erst, dass das Gerät deaktiviert war, als ihre Symptome zurückkehrten. Patienten, die wegen Dystonie behandelt werden, könnten aufgrund des Ausfalls des Geräts einen Anfall bekommen. Trifft das die Patienten unvorbereitet, könnte das, je nach Situation, zu schweren Verletzungen führen. Die Ärzte fordern deshalb eine bessere Aufklärung vor Patienten. Patienten müsse klar sein, immer sofort die Funktion des Implantats zu überprüfen, wenn das Gewitter vorbei ist oder sie an anderen Quellen elektromagnetischer Strahlung waren.

Schlimme Folgen

Die Ärzte ermahnen die Hersteller solcher Implantate außerdem dazu sicherzustellen, die Ladegeräte gegen Überspannung und vor elektromagnetischer Strahlung zu sichern. Die Akkus der Implantate werden drahtlos aufgeladen, indem ein Sender, der einen eigenen Akku hat, auf der Haut über dem Implantat aufgelegt wird. Der Akku des Senders wird über die normale Steckdose aufgeladen. Der Sender kann auch zum Laden des Implantats verwendet werden, wenn er selbst an der Steckdose hängt.

In so einem Fall könnte der Blitzschlag gravierende Folgen haben. Ein Stromschlag könnte das Implantat zerstören. Es wäre auch möglich, dass durch das Implantat der Stromschlag ins Gehirn weitergeleitet wird und potenziell tödlich ist. Die Ärzte empfehlen deshalb während eines Gewitters nicht das Implantat den Sender gleichzeitig aufzuladen. Kliniken und Hersteller sollen zudem ihre Patienten zukünftig auf diese Gefahr hinweisen.

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