Quantensystem

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© IBM / Andrew Lindemann

Science

IBM will Rekord-Quantencomputer bauen

Im vergangenen Jahr hat IBM seinen Quantenrechner Osprey mit 433 Qubits vorgestellt, der über die bisher größte Anzahl eines IBM-Quantenprozessors verfügt. Nun will das Unternehmen innerhalb der kommenden 10 Jahre einen noch größeren Quantenrechner mit 100.000 Qubits bauen.

Angekündigt wurde die 100-Millionen-Dollar-Initiative auf dem G7-Gipfel in Hiroshima. Für den Bau des Systems kooperiert IBM mit der University of Tokyo und der University of Chicago. Der Rechner könnte in Vollbetrieb Probleme lösen, die kein herkömmlicher Computer lösen kann.

"Quantenzentriertes Supercomputing"

Ziel ist, dass die 100.000 Qubits mit den besten klassischen Supercomputern zusammenarbeitet, um Durchbrüche in der Arzneimittelforschung, Düngemittelproduktion oder Akkuleistung zu erzielen, wie MIT Technology Review berichtet. „Ich nenne das quantenzentriertes Supercomputing“, sagte Jay Gambett von IBM in einem Interview.

➤ Mehr lesen: IBM bringt Quantenprozessor mit 433 Qubits

So funktionieren Quantencomputer

Standard-Computer, welche die meisten Menschen täglich nutzen, verarbeitet Informationen in Bits. Sie können entweder den Zustand 1 oder 0 annehmen. Ein Quantencomputer nutzt hingegen Qubits. Wie normale Bits können auch sie den Zustand 0 oder 1 annehmen.

Allerdings sind sie nicht entweder in dem einen oder anderen Zustand, sondern gleichzeitig in beiden (Superposition). Damit wird sehr schnell eine enorme Rechenleistung möglich, die ein normaler Computer nicht erbringen könnte.

Bis jetzt haben Quantencomputer noch nichts wirklich Nützliches erbracht, das Standardrechner nicht schaffen. Das liegt insbesondere daran, dass sie noch nicht über genügend Qubits verfügen und leicht durch kleine Störungen in ihrer Umgebung beeinträchtigt werden können. Physiker*innen bezeichnen diese als „Stör-Rauschen“.

Sie gehen davon aus, dass ein Hochskalieren helfen könnte. So könnten die Quantensysteme einen großen Teil der Qubits nutzen, um die durch die Störungen verursachten Fehler zu korrigieren.

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