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ISS-Astronaut schließt Loch in Raumstation mit Daumen

Die an der Internationalen Raumstation ISS angedockte Sojus-Raumkapsel ist in der Nacht auf Donnerstag beschädigt worden. Durch ein etwa 1,5 Millimeter großes Leck sei es zu einem Druckabfall gekommen, bestätigte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos in Moskau. Berichten zufolge wurde das Leck rasch vom deutschen Astronauten Alexander Gerst gestopft - mit seinem Finger. "Derzeit hat Alex seinen Finger auf dem Loch und ich bin mir nicht sicher, ob das die beste Lösung dafür ist", sagte offenbar ein NASA-Mitarbeiter während eines Livestreams. Die russische Raumfahrtbehörde kommentierte die Berichte zum per Daumen geschlossenen Loch nicht.

Durch das Leck hätte Luft aus der Station rund 400 Kilometer über der Erde austreten können. Der Riss sei aber erfolgreich repariert worden. Es habe keine Gefahr für die Astronauten bestanden. Das Leck und der daraus resultierende Druckabfall wurde von Roskosmos und NASA bereits am Mittwochabend bemerkt, die Crew wurde darüber aber erst am nächsten Morgen benachrichtigt.

Reparatur von Innen

"Die US-Crew hat sich im russischen Bereich gesammelt und nach und nach wurden einzelne Bereiche abgesiegelt, um zu verstehen, was passiert ist und wo. Nach einer Weile haben wir das Problem entdeckt", so Dmitry Rogozin, Leiter von Roskosmos. Das Loch befand sich in einem Bereich jener Sojus-Kapsel, die im Juni bei der Raumstation ankam. Diese soll die Astronauten auch wieder zurück auf die Erde transportieren. Nach ersten Untersuchungen gehe man davon aus, dass ein Mikrometeorit die Kapsel getroffen hat, sagte Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin russischen Medien.

Ein weiterer Außeneinsatz für zusätzliche Reparaturen sei nicht erforderlich, sagte Rogosin. Stattdessen werde wohl eine Metallplatte von der Innenseite montiert, die durch den Druckunterschied noch stärker an das Loch gepresst und es so vollständig versiegeln werde

Der Württemberger Gerst ist seit Anfang Juni auf der ISS. Es ist bereits der zweite Einsatz für den 42-Jährigen. Anfang Oktober soll er als erster Deutscher das Kommando auf der Raumstation übernehmen.

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