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Science

Jeder dritte junge Erwachsene anfällig für schwere Corona-Infektion

Bereits bekannt ist, dass junge Menschen generell weniger anfällig sind für Infektionen mit dem Coronavirus. Erwachsene zwischen 18 und 49 Jahren machen nur rund 25 Prozent der Spitalsfälle aus, während Menschen über 65 Jahren zu 43 Prozent betroffen warn, wie das Centre for Disease Control and Prevention erhoben hat. Bei den Todesopfern gehen die Zahlen noch weiter auseinander: Menschen im Alter zwischen 18 und 44 Jahren sind nur zu 2 Prozent gestorben, während es bei den Über-65-Jährigen fast 80 Prozent waren.

Dennoch sollten auch junge Menschen das Coronavirus nicht auf die leichte Schulter nehmen, wie Forscher einem Bericht von Sciencealert zufolge warnen. Es gibt gewisse Faktoren, die eine schwere Erkrankung begünstigen, unabhängig vom Alter. Eine neue Studie von der University of California und San Francisco haben herausgefunden, dass einer von drei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 dafür anfällig ist, schwer am Coronavirus zu erkranken.

Risikofaktoren für junge Menschen

Die jungen Patienten, die besonders anfällig waren, haben entweder stark geraucht oder eine chronische Erkrankung wie Diabetes, Asthma, eine Autoimmunkrankheit, eine Herzkrankheit oder Leberprobleme. Rauchen war dabei laut den Forschern der größte Risikofaktor für Teenager und Menschen in ihren 20er-Jahren.

Von 8.400 jungen Erwachsenen, die an der Studie teilgenommen haben, haben 25 Prozent angegeben, in den letzten 30 Tagen Tabak geraucht zu haben. 16 Prozent hatten eine chronische Erkrankung wie Asthma. „Das Risiko halbiert sich, wenn wir alle Raucher aus der Gruppe rausnehmen“, so die Forscher. Bei denen, die nicht rauchten, war nur einer von sechs anfällig für einen schweren Verlauf.

Weniger Rauchen als Lösungsvorschlag

Die Forscher haben auch rausgefunden, dass junge Frauen und Männer fast gleich häufig mit einem schweren Verlauf zu rechnen haben. Bei Frauen sind es etwa 30 Prozent, bei Männern 33 Prozent. Doch es waren in der Studie eher die Männer, die täglich rauchen. Bei den Frauen überwogen Autoimmunerkrankungen, die die Quote erhöhten. Diejenigen, die rauchen, könnten durch COVID-19 ernsthafte Lungenschäden bekommen, heißt es in der Studie. „Bestrebungen, das Rauchen zu reduzieren kann ihre medizinische Anfälligkeit für eine schwere Erkrankung senken“, heißt es seitens der Studienautoren

Doch auch genetische Faktoren dürfe man nicht komplett außer Acht lassen. Laut den Forschern haben manche Menschen eine höhere Belastung von ACE-2-Rezeptoren, die es ermöglichen, dass die Zellen leichter befallen werden. Menschen mit dieser genetischen Vorbelastung haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf.

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