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Science

Kaputte Handy-Displays könnten sich bald selbst heilen

Forscher des Korea Institute of Science and Technology (KIST) haben ein selbstheilendes elektronisches Material entwickelt. Dies kann seine eigenen Risse und andere Schäden reparieren und soll bei Smartphone-Displays zum Einsatz kommen, berichtet science alert.

Dazu verwendeten die Wissenschaftler Leinöl. Konkret setzten sie Flachssamen, aus denen das Öl gewonnen wird, farblosem Polyimid (CPI) zu. Die Glas-Alternative kommt bereits bei faltbaren Smartphones zum Einsatz. Der zugesetzte Ölbestandteil kann in Risse eindringen, die beim Bruch des Materials entstehen und sie wieder zusammenfügen.

Beschichtung mit Mikrokapseln

Das Leinöl wird dabei zuerst in Mikrokapseln geladen, die dann mit Silikonmaterial vermischt und als Beschichtung auf dem Polyimid angebracht werden. Brüche des Glas-Ersatzes führen auch dazu, dass die Mikrokapseln zerbersten und das Öl freisetzen. Gelangt die Ölsubstanz an die Luft härtet sie aus und das Oberflächenmaterial ist so gut wie neu.

Im Gegensatz zu anderen selbstheilenden Materialien soll die Methode bei Raumtemperatur und ohne externen Druck funktionieren. Höhere Temperaturen, höhere Luftfeuchtigkeit und ultraviolettes Licht können den Heilungsprozess aber beschleunigen, so die Forscher. Unter idealen Bedingungen und unter UV-Strahlung könne das Material mehr als 90 Prozent der Risse in nur 20 Minuten schließen, heißt es in einer in der Fachzeitschrift ScienceDirect veröffentlichten Studie.

Weitere Forschung notwendig

Bis das Material zum Einsatz kommen könne, sei noch viel zu tun. Die ersten Ergebnisse seien aber vielversprechend, werden die Forscher in einer Aussendung zitiert.

Die Technologie könnte aber nicht nur bei kaputten Smartphone-Bildschirmen zum Einsatz kommen. Die Glas-Alternative CPI kommt auch in vielen anderen Bereichen, etwa bei künstlicher Haut oder Sonnenkollektoren, zum Einsatz.

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