Laura Nenzi von der TU Wien, Gewinnerin des Hedy Lamarr Preises 2020

Laura Nenzi von der TU Wien, Gewinnerin des Hedy Lamarr Preises 2020

© David Bohmann

Science

KI-Forscherin gewinnt Hedy-Lamarr-Preis 2020

Mit dem Hedy-Lamarr-Preis werden alljährlich besonders innovative Frauen in der IT-Branche ausgezeichnet. In diesem Jahr erhält die in Wien arbeitende Italienerin Laura Nenzi die Auszeichnung. An der TU Wien betreibt Nenzi Grundlagenforschung zu Künstlicher Intelligenz. Genau auf diesem Gebiet lag heuer die Schwerpunktsetzung der Jury.

"Besorgniserregende" Fragen

"Wir leben in einer von Software gesteuerten Gesellschaft. Der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz erleichtert unseren Alltag, allerdings stellen sich auch besorgniserregende Fragen", erklärt Jurymitglied Laura Kovacs. "Die Arbeit von Dr. Laura Nenzi schafft die Ausgangsbasis dafür, gültige Antworten auf diese dringlichen Fragen zu finden."

Deep Mathematics

"Um Modelle des Machine Learning zu erklären und das Verhalten von cyber-physischen Systemen vorherzusagen, kombiniert Dr. Nenzi den streng logischen Zugang der Informatik mit 'Deep Mathematics'", heißt es weiter in der Begründung für die Wahl von Nenzi. "Die Resultate dieser Methodik lassen uns in Folge das ultimative Ziel erreichen, nämlich die vermeintlich 'schwarze Magie' der KI in einen erklärbaren und zugänglichen Ansatz für ExpertInnen und EndbenutzerInnen zu übersetzen."

Wissenschaftliches Theater

In ihrer Dankesrede drückt Nenzi Dankbarkeit darüber aus, dem wenig bekannten Informatikbereich formale Methoden durch ihre Prämierung mehr Sichtbarkeit zu verleihen. Genau wie Hedy Lamarr, die Namensgeberin des Preises, ist Nenzi Forscherin und Schauspielerin. In den vergangenen zwei Jahren hat Nenzi fachübergreifende Projekte unter dem Begriff "wissenschaftliches Theater" erarbeitet. "Ich hätte nie gedacht, eine Auszeichnung zu erhalten, die meine beiden Leidenschaften zusammenfasst", sagt die Preisträgerin.

Gleichstellung

Den Hedy-Lamarr-Preis würdigt sie als Zeichen der Gleichstellung von Frauen und Männern: "Österreich ist ein hervorragendes Beispiel für ein Land, das Initiative ergreift, dieses Ziel zu erreichen. Ich bin froh, Teil des Wandels zu sein und vielleicht eine junge weibliche Generation zu einer wissenschaftlichen Karriere inspirieren zu können."

10.000 Euro

Der Hedy-Lamarr-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 2018 vergeben. Nenzi ist die dritte Frau, die mit ihrer Auszeichnung automatisch Teil der Jury für die kommenden Preisverleihungen wird. Ihre Vorgängerinnen sind Verena Fuchsberger-Staufer von der Universität Salzburg (2018) und Martina Lindorfer von der TU Wien (2019). Gestiftet wird der Preis von Urban Innovation Vienna. Verliehen wird er traditionell im Zuge der Konferenz Digital Days.

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