Hedy-Lamarr-Preis geht an Martina Lindorfer
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Der diesjährige Hedy Lamarr Preis für „besondere Leistung im Bereich moderner Informationstechnologien“ wurde an die Informatikerin Martina Lindorfer verliehen. Die Jury begründet ihre Entscheidung damit, dass sich Lindorfer "in ihrer Forschung mit Methoden zur automatisierten Erkennung und Abwehr von Schadprogrammen auf mobilen Geräten" beschäftige. "Sie hat dazu eine Sandbox für Android-Apps entwickelt, die sie auch öffentlich zur Verfügung stellte". Lindorfer ist Assistenzprofessorin an der TU Wien.
Mädchen für IT Sicherheit begeistern
Ihn ihrer Dankesrede sagt Preisträgerin: „Ich fühle mich durch diese Anerkennung in meiner Entscheidung eine Forschungskarriere einzuschlagen bestätigt. Ich hoffe durch meine Rolle als Professorin an der TU Wien mehr Mädchen für das Thema IT Sicherheit begeistern zu können, und mehr Studienanfängerinnen im Informatikbereich anzulocken.“ Unabhängige Forschung sei gerade in den Bereichen Sicherheit und Datenschutz wichtig.
„Junge Frauen und Mädchen sollen wissen, dass sie alles machen können, was sie wollen“, sagte Frauenstadträtin Kathrin Gaál bei der Überreichung. Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler fügt hinzu: „Hedy Lamarrs bedeutendste Erfindung richtete sich gegen eine Bedrohung ihrer Zeit: Ihr avantgardistisches Patent sollte U-Boote abwehren. Parallel dazu untersucht Martina Lindorfer die Bedrohungsszenarien unserer Zeit: Welche U-Boote belauern unbemerkt unsere Privatsphäre und torpedieren unsere persönliche Freiheit.“ Die Wissenschaftsstadträtin weiter: „Lindorfers Arbeit rückt den Menschen wieder ins Zentrum technischer Entwicklung. Das macht sie zu einer Wegbereiterin für eine neue Ära des digitalen Humanismus.“
Hedy Lamarr
Der Hedy Lamarr Preis der Stadt Wien wurde im Rahmen der „Digital Days“ verliehen und würdigt mit 10.000 Euro eine österreichische Forscherin für ihre innovative Leistungen in der IT. Die namensgebende Wienerin Hedy Lamarr begann neben ihrer Hollywood-Karriere während des Zweiten Weltkriegs Technologien für die Alliierten zu entwickeln. Ihr zukunftsweisendes Patent des „Frequenzsprungverfahrens“ gilt als Vorläufer heutiger Bluetooth- und Wifi-Anwendungen.
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