Krampfadern können auch per Laser therapiert werden
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Science

Laser statt Nadel: Forscher verschließen Wunden mit Licht

Forscher der Universität Arizona haben ein Nanomaterial aus Seide und Gold entwickelt, das Wunden verschließen kann. Dazu muss das Gemisch mit einem Laserstrahl aktiviert werden, wie Spectrum schreibt. Im Tierversuch wurde die neue Methode, Wunden zu verschließen, bereits getestet. Der neue Ansatz erlaubt es, Wunden in weichen Gewebearten ohne Nähen oder Kleben zu verschließen. In Experimenten mit Schweineeingeweiden war der neue Wundverschluss sieben Mal belastbarer als traditionelle Methoden. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Advanced Functional Materials veröffentlicht.

Gold und Seide

Während Klammern, Nähte oder Klebeverschlüsse oft Probleme verursachen, weil sie nicht ausreichend dicht verschließen, soll das mit der neuen Methode kein Problem mehr sein. "Wir versuchen, Wunden schneller zu schließen und in kürzerer Zeit zu heilen", sagt einer der Autoren der Veröffentlichung. Das Material, mit dem die Wunden geschlossen werden, besteht aus einem Seidengewebe, in das Nanostäbchen aus Gold eingearbeitet sind. Das Gold wandelt das Laserlicht in Wärme um, die dazu führt, dass das Seidenprotein Fibroin sich mit dem Kollagen in den Hautzellen verbindet. Die Haut wird durch die Hitze nicht geschädigt.

Die Forscher haben zwei verschiedene Versionen des Materials entwickelt. Eine nicht wasserlösliche für den Einsatz in nasser Umgebung, wie sie bei Eingeweidewunden vorkommt und eine wasserlösliche für trockene Umgebung, wie sie bei oberflächlichen Verletzungen der Haut auftritt. An Mäusen wurden oberflächliche Schnittwunden mit Längen von einem Zentimeter mit dem neuen Material durch eine vierminütige Laserbestrahlung verschlossen. Der verwendete Fast-Infrarotlaser dringt relativ tief ins Gewebe ein und könnte in Zukunft auch die Reparatur von tieferliegenden Verletzungen an Nervenzellen oder Blutgefäßen erlauben. Dadurch könnten zeitaufwendige Näharbeiten durch Chirurgen umgangen werden. Derzeit werden Versuche an lebenden Ratten durchgeführt, danach kommen Schweine und zuletzt Menschen an die Reihe.

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