So könnte laut der NASA ein Stützpunkt am Mars aussehen

So könnte laut der NASA ein Stützpunkt am Mars aussehen

© NASA

Science

Menschen zum Mars zu schicken wäre dumm, sagt Apollo-Astronaut

Die BBC hat ein Interview mit Bill Anders geführt, dem Piloten der Apollo-8-Mission. Er wirft der NASA Misswirtschaft vor und ist der Meinung, dass es dumm wäre, Menschen zum Mars zu schicken.

Mit Robotern hat der 85-Jährige allerdings kein Problem. Er sei ein großer Unterstützer der unbemannten Marsmissionen, „hauptsächlich, weil sie viel günstiger sind.“ Für die Finanzierung einer viel teureren, bemannten Mission zum Mars, fehle aber die breite Unterstützung der Öffentlichkeit: „Was treibt uns an zum Mars zu fliegen? Was ist die Notwendigkeit? Ich denke nicht, dass die Öffentlichkeit so stark daran interessiert ist.“

Anders hat auch Probleme mit der NASA selbst. Sie würde es heute nicht schaffen, Menschen auf den Mond zu bringen. Sie sei erstarrt und würde nur noch daran interessiert sein, dass die Mitarbeiter beschäftigt sind, damit diese ihre Jobs nicht verlieren.

Space Shuttle und ISS unnötig

Er kritisiert zudem den Fokus der NASA auf Missionen im Erdorbit: „Ich denke das Space Shuttle war ein ernsthafter Fehler. Es hat kaum etwas gemacht außer spektakulär zu starten und konnte nie die hohen Erwartungen erfüllen. Und die ISS gibt es nur, weil man ein Space Shuttle hatte und umgekehrt. Die NASA hat, seit den Mondlandungen, mit den bemannten Missionen Misswirtschaft betrieben.“

„Die NASA hat Glück, dass sie jetzt das alles hat, was sie hat. Für mich ist das nur schwer zu rechtfertigen.“ Anders sagt, dass er sich durchaus bewusst ist, dass er sich mit seiner Meinung bei der NASA nicht besonders beliebt macht: „Aber so denke ich nun mal“. Frank Borman, der Commander der Apollo-8-Mission, ist weniger kritisch: „Ich glaube fest daran, dass wir unser Solarsystem erkunden müssen und die bemannten Missionen sind ein Teil davon.“

Angesprochen auf die Pläne von Elon Musk und Jeff Bezos ist Borman weniger optimistisch: „Ich denke viel von dem Mars-Hype ist Unsinn. Das Gerede von Musk und Bezos Kolonien auf den Mars zu bauen, ist Unsinn.“

Im Mondorbit

Frank Borman, Bill Anders und Jim Lovell waren die Besatzung der Apollo-8-Mission. Im Dezember 1968 starteten sie mit einer Saturn-V-Rakete. Das Lunar-Modul umrundete zehn Mal den Mond. Insgesamt befand sich die Crew 20 Stunden im Mond-Orbit, bevor die Rückreise zur Erde angetreten wurde.

Vor genau 50 Jahren, am 27. Dezember 1968, landete die Raumkapsel sicher im Pazifik. Zum damaligen Zeitpunkt waren die drei Besatzungsmitglieder die Menschen, die am weitesten von der Erde entfernt waren.

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