Die Ersparnis soll bis zu 70 Prozent betragen
Die Ersparnis soll bis zu 70 Prozent betragen
© dpa-Zentralbild/Jan Woitas

AIT

Mikrofone in Einkaufszentren sollen Strom sparen

Mit Hilfe von Mikrofonen könnte künftig Energie gespart werden. Ein internationales Forscherteam mit österreichischer Beteiligung hat erstmals Mikrofone in ein intelligentes Gebäudesystem eingebaut. Mit den Audiosensoren wird automatisch erkannt, wie viele Leute sich in einem Raum befinden. So kann das Gebäude optimal klimatisiert werden, heißt es am Montag in einer Aussendung.

Flotter als Sensoren

Den Wissenschafter des Austrian Institute of Technology (AIT) und ihren Kollegen aus Italien, Spanien, Deutschland und den Niederlanden ging es in dem von der EU geförderten Projekt darum, Heizung, Kühlung und Belüftung flexibler an den aktuellen Raum-Bedarf anzupassen. Wichtig dafür ist das Wissen über die Anzahl der Personen, kann man doch bei wenigen Menschen die Systeme auf niedrigerer Stufe laufen lassen.

"Üblicherweise werden Gebäudesysteme durch Temperatur-, Luftfeuchte- oder CO2-Sensoren geregelt. Diese Sensoren sind jedoch relativ träge - bis das System reagieren kann, hat sich die Situation oft schon wieder geändert", so AIT-Forscher Branislav Iglar. Eine weniger träge Alternative sind laut den Forschern Mikrofone.

Bis zu 70 Prozent sparen

Die Audiosensoren wurden daher so entwickelt, dass die Stimmen der im Raum befindlichen Menschen identifiziert und an das Gebäudeleitsystem übermittelt werden. Das sei kostengünstiger und schneller. Dazu mussten die Forscher den Mikrofonen beibringen, die von Menschen erzeugten Geräusche herauszufiltern und daraus die Personen-Anzahl zu ermitteln. Die Privatsphäre bleibe erhalten, da mit den verwendeten Mikros keine Spracherfassung möglich sei, heißt es.

Testläufe in zwei spanischen Einkaufszentren und detaillierte Simulationsstudien am Mailänder Flughafen "Linate" lassen auf ein Energiespar-Potenzial von bis zu 70 Prozent durch das System schließen.

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