© Screenshot/YouTube/ European Southern Observatory (ESO)

Science

Erste mondbildende Scheibe um Exoplaneten nachgewiesen

Forscher*innen haben erstmals eindeutig eine Scheibe um einen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems nachgewiesen. Laut der Studienleiterin Myriam Benisty können sich innerhalb dieser Scheibe natürliche Trabanten bilden. Nachgewiesen konnte die Scheibe mithilfe des Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA). 

Sie wurde von den Forscher*innen zwar schon zuvor bemerkt, war allerdings nicht klar von ihrer Umgebung zu unterscheiden. Nun ist der Fund eindeutig: „Unsere ALMA-Beobachtungen wurden mit einer so hohen Auflösung gewonnen, dass wir eindeutig erkennen konnten, dass die Scheibe mit dem Planeten verbunden ist“, sagt sie. Die Scheibe habe zudem einen ähnlichen Durchmesser wie die Entfernung von der Erde zur Sonne. Ihre Masse reiche außerdem aus, bis zu drei Trabanten in Mondgröße zu bilden.

Die sogenannte zirkumplanetare Scheibe umfasst den Exoplaneten PDS 70c. Der Jupiter-ähnliche Planet umkreist in einer Distanz von etwa 400 Lichtjahren einen Zwergstern.

Scheibe besteht aus Staub und Gas

Generell entstehen Planeten in staub- und gashaltigen Scheiben um junge Sterne. Um wachsen zu können, verschlingen sie Material aus dieser Scheibe und verursachen dabei Hohlräume. Auf diese Weise kann ein Planet seine eigene Scheibe entwickeln. Diese begünstigt nicht nur das Wachstum des Planeten, sondern auch die Bildung von Monden. Die entstehen, wenn Gas und Staub kollidieren und sich zu Klumpen, also Monden, verdichten.

Die Beobachtungen von ALMA, an denen die Europäische Südsternwarte (ESO) als Partner beteiligt ist, sollen dabei helfen, neue Erkenntnisse über die Entstehung von Monden und Planeten zu gewinnen. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift The Astrophysical Journal Letters veröffentlicht.

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