Britain's defence minister, Gavin Wiliamson, unveiled a model of a new jet fighter, called 'Tempest' at the Farnborough Airshow, in Farnborough

Das Modell der Tempest

© REUTERS / PETER NICHOLLS

Science

Neuer britischer Kampfjet mit Roboterpilot und Laserwaffen

Der Brexit wirkt sich auch auf die Rüstungsindustrie aus. Der Kampfjet Eurofighter Typhoon, der ebenfalls von Österreich genutzt wird, wurde von mehreren EU-Ländern entwickelt, darunter auch Großbritannien. Mit dem Ausstieg aus der EU wird Großbritannien nicht mehr an der Weiterentwicklung eines Nachfolge-Flugzugs teilnehmen und braucht deshalb Ersatz.

Dieser Ersatz wurde jetzt bei einer Flugshow enthüllt: Tempest. Der Name des modernen Kampfjets ist kein Zufall. Schon im Zweiten Weltkrieg gab es ein britisches Kampflugzeug namens Tempest, das während seiner Entwicklung Typhoon II hieß. Das ist ein deutlicher Seitenhieb der britischen Regierung um zu zeigen, dass jetzt eine bessere Nachfolgeversion des aktuellen Eurofighter Typhoon gebaut wird.

Ergänzung zur F-35

Bisher gibt es von der Tempest nur ein Konzeptmodell zu sehen, das auf den ersten Blick stark wie eine amerikanische F-35 aussieht. Auch das ist kein Zufall: Die Royal Air Force will insgesamt 138 F-35s anschaffen, die ersten Maschinen sind bereits eingetroffen. Laut dem britischen Verteidigungsministerium sind auch britische Unternehmen bei der F-35 beteiligt. Sie sollen für 15 Prozent des Werts jeder F-35 verantwortlich sein.

Für die Entwicklung der Tempest sind zwei Milliarden britische Pfund vorgesehen. Die Entwicklung soll bis 2025 abgeschlossen sein. Bis 2035 soll die Tempest ihren Dienst antreten und vorerst die Luftflotte der Eurofighter und F-35s ergänzen. Später soll die Tempest alle Eurofighter der Royal Air Force ersetzen. Die Ausmusterung der Typhoons ist für 2040 vorgesehen.

Selbstfliegend

Die Tempest soll nicht nur von Piloten gesteuert werden, sondern auch autonom fliegen und „mit modernen Bedrohungen zurechtkommen“ können. Schwarm-Technologie soll ebenfalls unterstützt werden, die mithilfe von künstlicher Intelligenz lernt Ziele zu treffen. Auch Energiewaffen sind vorgesehen, wie etwa Laser- oder Mikrowellen-Kanonen.

Das Projekt wird zusammen mit BAE Systems, Rolls-Royce, der italienischen Luftfahrtfirma Lombardo und dem europäischen Raketenbauer MBDA ausgeführt. Es gibt auch schon Gespräche mit Partnerländern für das Projekt, wie Schweden und Japan. Weitere mögliche Kunden für die Tempest seien laut Analysten Südkorea, die Türkei und Saudi-Arabien.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare