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Neues Video zeigt Titanic-Wrack in desaströsem Zustand

Erstmals seit 15 Jahren gibt es neues Bild- und Videomaterial der Titanic - und diese sind mit 4K Auflösung auch entsprechend beeindruckend ausgefallen. Doch was die Expeditionscrew rund um die TV-Produktionsfirma Atlantic Productions und den Tiefseespezialisten Caladan Oceanic gestochen scharf auf Videomaterial bannten, ist auch verstörend. Denn das Wrack ist seit den letzten Tauchgängen vor vielen Jahren mittlerweile in viel schlechterem Zustand und dürfte bald komplett in sich zusammenbrechen.

Bei den fünf Tauchgängen in 3800 Metern Tiefe gelang es der Crew nicht nur hochauflösende Videos vom Wrack zu machen. Sie setzten auch diverse Spezialkameras und Sensoren ein, um das Wrack in 3D genau zu vermessen. Mithilfe dieser Daten kann nicht nur der genaue Zustand und der prognostizierte Verfall der Titanic dokumentiert werden. Ein hochpräzises Bild soll das Wrack auch virtuell für AR- und VR-Applikationen festhalten.

Der Verfall des Wracks dürfte sich in den vergangenen Jahren jedenfalls beschleunigt haben. Bakterien, die sich durch die Schiffshülle fressen, Rost, aber auch Ozeanströmungen setzen dem Wrack demnach stark zu. Vor allem die Kabinen der Besatzung, darunter auch die Räume des Kapitäns, auf der Steuerbordseite dürften stark betroffen sein.

Badewanne des Kapitäns ist weg

„Das ganze Deck auf dieser Seite bricht zusammen ... und die Zerstörung wird weiter fortschreiten“, erklärte der Historiker Parks Stephenson der Produktionsfirma zufolge. „Die Badewanne des Kapitäns ist eines der Lieblingsmotive für Titanic-Liebhaber, aber die ist jetzt weg.“ Die neuen Aufnahmen werden in einem Dokumentarfilm genutzt werden, wie Atlantic Productions erklärte.

Victor Vescovo, der eines der für die Tauchgänge genutzten U-Boote gesteuert hat, sagte demnach: „Es ist ein großes Wrack, ich war nicht darauf vorbereitet, wie groß es ist. Es war außerordentlich, es komplett zu sehen.“ Die Crew habe während eines Tauchgangs auch einen Kranz abgelegt, um der Opfer zu gedenken, erklärte die Firma.

Katastrophe im Jahr 1912

Der Untergang der „Titanic“ ist die wohl bekannteste Katastrophe der Seefahrt: Nach der Kollision mit einem Eisberg auf seiner Jungfernfahrt von Southampton in England nach New York sank der Luxusdampfer in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912. Rund 1500 der mehr als 2200 Menschen an Bord kamen ums Leben. Das Wrack war 1985 südöstlich der kanadischen Provinz Neufundland auf dem Grund des Atlantischen Ozeans entdeckt worden.

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