NVIDIA-KI macht aus wenigen Strichen fotorealistische Gemälde
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Einer neuen, selbst lernenden Software von Grafik-Spezialist NVIDIA braucht man nur eine Zeichnung aus wenigen Strichen liefern. Dazu sagt man dem Programm, welche Bildbereiche was genau darstellen sollen und das Programm kreiert selbstständig ein fotorealistisches Gemälde daraus. Wie NVIDIA in seinem Blog beschreibt, soll GauGAN - so der Name des Programms - künftig Grafiker enorm unterstützen.
Zwei Hirne im Dialog
"Es ist viel leichter, Designs mit wenigen Strichen zu entwerfen und diese Technologie kann Skizzen in hochrealistische Bilder umwandeln", sagt Bryan Catanzaro von NVIDIA. Bei GauGAN handelt es sich um ein sogenanntes Generative Adversarial Network (GAN). Diese Art von künstlicher Intelligenz besteht aus zwei neuralen Netzwerken. Eines davon, der Generator, kreiert Bilder, die es dann dem zweiten, dem Discriminator, vorlegt. Dieser vergleicht das vorgelegte Bild mit einer riesigen Fotodatenbank und gibt dem Generator Feedback.
Wie in einem Ausmalbuch
Durch den Vergleich mit echten Bildern kann die KI das Verhältnis verschiedener Bildelemente zueinander dynamisch anpassen. Zeichnet man etwa grob eine Wasserfläche in seinem Bild und markiert den Bereich als Wasser, so fügt GauGAN automatisch Reflexionen (etwa von Bäumen oder Felsen) dahinterliegender Elemente ein. Ändert man die Markierung einer Fläche beispielsweise von Gras auf Schnee, so färbt das Programm den Lichteinfall der ganzen Szenerie winterlich ein.
"Man kann sich das wie ein Bild aus einem Ausmalbuch vorstellen, wo angezeigt wird, wo ein Baum ist, wo die Sonne ist und wo der Himmel ist", sagt Catanzaro. "Das neurale Netzwerk kann alle Details und Texturen einfügen, inklusive Reflexionen, Schatten und Farben, basierend darauf, was es über echte Bilder gelernt hat."
Gauguin als Namenspate
Seinen Namen verdankt GauGAN im Übrigen dem französischen Maler Paul Gauguin, der zu den Wegbereitern des Expressionismus zählt. Gauguins Name wurde auch in der aktuellen Diskussion rund um ethische Bedenken bei der Präsentation der Werke von Michael Jackson genannt. Der 1903 verstorbene Gauguin hatte - ebenso wie es Jackson vorgeworfen wird - sexuellen Umgang mit Minderjährigen.
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