Öko-Studierendenheim speichert Sonnenenergie
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Rund 6000 Menschen leben bereits in der Seestadt Aspern. 313 von ihnen bewohnen seit März 2015 das smarte Studentenheim „GreenHouse“. Das Besondere am Öko-GreenHouse: Es gibt eine Solaranlage am Dach und eine Speichermöglichkeit im Keller. Außerdem messen Sensoren in hochwärmegedämmten Zimmern das CO2 und wissen, wann die Lüftungsanlage Frischluft zuführen muss. Zwei energieoptimierte Rotationswärmetauscher gewinnen 85 Prozent der Wärme sowie die notwendige Luftfeuchtigkeit im gesamten Haus zurück. Die Aufzüge arbeiten mit Bremsrückgewinnungs-Energie und kommen ohne Öl und Maschinenraum aus.
Heimplätze werden erforscht
Anfang Jänner ist nun ein Forschungsprojekt der Aspern Smart City Research (ASCR) gestartet, bei der das Zusammenspiel aus Energie-Erzeugung und Speicherung, Nutzung und dem Verbrauchsverhalten der Studierenden gemessen wird. 15 der 313 Heimplätze sind dabei besonders smart und werden besonders genau beobachtet. Dies geschieht natürlich mit Einverständnis der dort lebenden Bewohner.
Reinhard Brehmer, Geschäftsführer der ASCR, betont zudem im persönlichen Gespräch: „Wir halten uns an die Datenschutzgesetze. Die Daten werden außerdem anonymisiert. Bis Ende 2018 gibt es 38 Millionen Euro an Forschungsgelder für die smarten Projekte wie das Studierendenheim. So lange werden die Bewohner sozialwissenschaftlich begleitet.
Konzept "Null Energie Haus"
Doch auch für die Zeit danach gibt es bereits Pläne. „Es braucht jetzt nämlich ungefähr ein Jahr bis zur Datenvalidierung. Danach wird man Maßnahmen setzen und dann wird erforscht, ob sich etwas ändert“, erklärt Brehmer. Das Studierendenheim ist als „Null Energie Haus“ konzipiert, also der gesamte Stromverbrauch des Hauses soll mit der Solaranlage am Dach gedeckt werden. Die Photovoltaikanlage befindet sich dabei – wie fast in allen Fällen - am Dach des Studierendenheims. Im Gegensatz zu früheren Solaranlagen ist sie nach ost-west ausgerichtet und nicht mehr, wie zu Beginn nach süd. „Da hat man schon dazu gelernt“, heißt es.
Vorzeigeprojekt
Die Ladezeit beträgt bei Sonnenschein und voller Energieausbeute rund eine Stunde. Mit der gespeicherten Energie könnte ein Durchschnittshaushalt rund zweieinhalb Wochen auskommen. Der designierte Wien Energie-Geschäftsführer Karl Gruber sagt dazu: „Mit dem Batteriespeicher in der Seestadt Aspern erwarten wir wichtige Erkenntnisse im Zusammenhang mit der Photovoltaik und dem Nutzerverhalten der Studierenden für weitere dezentrale Projekte in der Stadt.“
Für die Stadt Wien ist das Forschungsprojekt in Aspern auf jeden Fall ein Vorzeigeprojekt. „Die Bedeutung für das gesamte Smart City-Vorhaben ist eine große“, sagt Brehmer. Nicht nur das Studierendenheim „GreenHouse“, sondern auch die anderen ASCR-Projekte werden von zahlreichen internationalen Komitees besucht, die rund um Erneuerbare Energien forschen. „Wir sind in der Forschung im Vergleich mit anderen Ländern relativ weit“, so Brehmer.
Kommentare