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Science

"Rezept" für Corona-Impfstoff bei Github veröffentlicht

Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Stanford University habt die Covid-19-Impfstoffe von Pfizer und Moderna untersucht und einem Verfahren unterzogen, um aus einem bestehenden fertigen System durch Untersuchung der Strukturen, Zustände und Verhaltensweisen die Konstruktionselemente zu extrahieren. Die Forscher selbst geben an, dass es ihnen gelungen sei, die mutmaßliche Sequenz von zwei synthetischen RNA-Molekülen gefunden zu haben, die bei den Impfstoffen zum Einsatz kommen, berichtet der Guardian.

Im Falle des mRNA-Wirkstoffes bedeutet das, dass sie geringe Proben der Impfstoffe hergenommen haben, die sonst entsorgt worden wären, um sie ausführlich zu untersuchen. Das „Rezept“ des Pfizer-Impfstoffs haben die Forscher nun auf Github veröffentlicht. Mit einer Sequenzierung wie der, die sie durchgeführt haben, kann man feststellen, ob eine RNA nun von einer Impfung stammt oder vom Virus selbst.

Wie ein Kuchen ohne Mengenbeschreibung

Die mRNA-Sequenz von Moderna ist derzeit noch nicht publiziert worden, denn die Forscher haben vom Konzern bisher kein „ok“ bekommen, die Sequenzierungsdaten zu veröffentlichen. Firmen sehen derartige Veröffentlichungen natürlich weniger gerne, aber da es sich nicht um das gesamte „Rezept“ des Impfstoffes handelt, sondern nur um die mRNA-Sequenzierung, sollte eine Veröffentlichung auf Github kein Problem sein, schätzt ein Professor der University of New South Wales in Australien.

Die Veröffentlichung dieses „Rezepts“ sei etwa vergleichbar wie jenes eines Kuchens, von dem man nur die Zutaten kennt, aber nicht die genaue Zusammensetzung und Mengenverteilung. „Doch genau das ist es, was ein Produkt ausmacht“, so der Professor. Mit einer mRNA-Sequenzierung könne man auch feststellen, wie die Impfstoffe gut gegen Mutationen helfen, um dann neue Versionen des Impfstoffes zu erzeugen.

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