1024 Roboter auf Mission
1024 Roboter auf Mission
© Harvard University, Rubenstein

Experiment

Riesiger Roboterschwarm organisiert sich selbst

Auf dem Weg zu künstlicher Schwarmintelligenz haben Wissenschaftler das bisher größte Roboterexperiment der Geschichte durchgeführt. Über 1000 kleine Roboter wurden dazu gebracht, sich in vorgegebenen Formen zu organisieren und Buchstaben und Symbole zu bilden. Welcher der Roboter welchen Platz einnehmen muss, damit die Form gebildet ist, ist völlig zufällig. Ungeachtet der rudimentären Aufgabenstellung sprechen die Harvard-Forscher von einem großen Erfolg für die Roboterforschung.

Die Erledigung der Aufgabe durch die "Kilobots", wie die kleinen Roboter getauft wurden, erfolgt fast ausschließlich autonom. Vier Roboter spannen durch ihre Position ein Koordinatensystem auf, die restlichen Roboter erhalten ein 2D-Bild, das sie in weiterer Folge nachbauen müssen. Die Anordnung des Schwarms in dieser Formation erfolgt völlig automatisch, indem die Roboter sich über Sensoren und entsprechende Algorithmen im Verhältnis zu ihren direkten Nachbarn koordinieren.

Vorbild Fischschwarm

Als Vorbild diente den Forschern Schwärme und Kollektive aus dem Tierreich, wie Fische oder Ameisen. Den Forschern zufolge sei dies der erste Versuch weltweit mit über 1000 Robotern. Um die hohe Anzahl zu erreichen, haben die Wissenschaftler sich bewusst für einfache Roboter entschieden. Sie kosten nur 14 Dollar pro Stück und verfügen neben ihren Sensoren über drei Beinchen, die über Vibrationsmotoren angetrieben werden.

Während die für die Selbstorganisation notwendigen Algorithmen in Zukunft auch in fahrerlosen Autos Einsatz finden könnten, um auf Verkehrsabläufe reagieren zu können, stellten die Wissenschaftlern auch Roboter in Aussicht, die ihre Form je nach Aufgabe und eingesetztem Terrain autonom verändern bzw. anpassen können. Ein Roboter könnte sich selber mit Rädern umbauen, wenn er einen Hügel hinauffahren muss, aber etwa auch Stelzen entwickeln, wenn Hindernisse überwunden werden müssen.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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