Samsung zeigt Feststoff-Akku und verspricht doppelte Kapazität
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Feststoff-Akkus sind eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus. Neben zahlreichen Vorteilen versprechen die so genannten Solid-State-Batteries eine deutlich höhere Energiedichte. Das würde wesentlich höhere Reichweiten bei E-Autos und längere Akku-Dauer bei Smartphones bedeuten.
Bislang vermeldeten hauptsächlich universitäre Labore ihre Durchbrüche bei der Forschung an Feststoff-Akkus. Nun hat Samsung seine Version eines Feststoff-Akkus vorgestellt. Eine entsprechende Studie erscheint im Wissenschaftsmagazin "Nature Energy".
Kleiner und besser
Die Entwicklung des Technologiekonzerns würde für Elektroautos eine Reichweite von 800 Kilometern und mehr bedeuten. Die von Samsung entwickelte Batterie sei um 50 Prozent kleiner als herkömmliche Akkus, kommt allerdings auf dieselbe Speicherkapazität.
"Unser Produkt könnte die Akku-Technologie der Zukunft werden. Wir werden den Feststoff-Akku noch verfeinern und Herstellungstechnologien entwickeln. Die Batterien für Elektroautos könnten dadurch auf eine neue Stufe gehoben werden", erklärt der Projektverantwortliche in einer Presseaussendung.
Marktreife unklar
Als Anode hat das Samsung-Team hat für den Protoypen eine Silber-Kohlenstoff-Verbundschicht verwendet. Damit konnte eine Energiedichte von 900Wh/L erreicht werden, heißt es von Samsung. Die Batterie habe eine größere Kapazität und eine längere Lebensdauer sowie eine erhöhte Sicherheit.
Wann Samsung den Feststoff-Akkus kommerziell produzieren wird und wann der neue Akku tatsächlich in Produkte eingebaut wird, ist unklar. Über eine mögliche Marktreife gibt Samsung keine Auskunft.
Was sind Feststoff-Akku?
Bei Feststoff-Akkus wird der flüssige Elektrolyt, der in heutigen Akkus den Lithium-Ionen die Bewegung zwischen den Elektroden erlaubt, durch ein festes Material ersetzt. Damit sollen Energiespeicher gebaut werden, die sicherer sind und eben eine höhere Energiedichte pro Kilogramm aufweisen. Denn das flüssige Elektrolyt in aktuellen Akkus lässt die Energiedichte sinken und erhöht zudem die Entzündbarkeit.
Die höhere Sicherheit könnte es zudem erlauben, zumindest teilweise auf einige Vorsichtsmaßnahmen wie Kühlung zu verzichten. In Elektroautos könnte dadurch möglicherweise auf schützende Stahlkonstruktionen oder Steuerungselektronik zum Teil verzichtet werden.
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