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Schwedische Forscher warnen vor Weltraumzusammenarbeit mit China

Das Schwedische Institut für Verteidigungsforschung (FOI) warnt vor einer engen Zusammenarbeit mit China in der Weltraumforschung. Einerseits sei China eine Diktatur, deren Wertebasis Schweden nicht teile, und andererseits sei das chinesische Raumfahrtprogramm überwiegend militärisch ausgerichtet, zitierte der öffentlich-rechtliche Sender SVT am Sonntag einen Experten des Instituts.

China bezieht seit 2016 Informationen von der schwedischen Weltraumbeobachtungsstation Esrange, die aus weltweiten Satellitendaten gesammelt werden. Die von Schweden an China verkauften Daten könnte China dabei helfen, geheime Informationen über Militärbasen und Atomwaffen anderer Länder zu erlangen.

Naiv

"Ich bin mir sicher, dass wir zu naiv sind, was die Absichten Chinas bei der systematischen Einholung technischer Informationen betrifft", zitierte SVT den FOI-Experten John Rydqvist in der Pressemeldung zu einem Programm des Senders, das am Sonntagabend ausgestrahlt werden soll. Rydqvist berief sich auf einen noch nicht veröffentlichten Bericht seines Instituts, wonach alles darauf hindeute, dass die nationale chinesische Raumfahrtbehörde CNSA direkt dem Militär untersteht.

Beim Esrange-Betreiber SSC (Swedish Space Corporation), der den Chinesen seit drei Jahren die Daten aus Nordschweden liefert, sieht man indes kein Problem: Man liefere die Daten nicht an die CNSA, sondern an den zivilen Satellitenbetreiber RADI, so ein Vertreter des Staatsunternehmens. Im Übrigen gebe es einen vollkommerzialisierten, weltweiten Markt für Satellitendaten, so der SSC-Sprecher.

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