Smartphone-Selbstzerstörung durch schnelle Ausdehnung, entwickelt von Wissenschaftlern in Saudiarabien
Smartphone-Selbstzerstörung durch schnelle Ausdehnung, entwickelt von Wissenschaftlern in Saudiarabien
© Muhammad Hussain/KAUST

Geheimagenten-Gadget

Selbstzerstörungs-Mechanismus lässt Smartphones platzen

Wissenschaftler der King Abdullah Universität für Naturwissenschaft und Technik (KAUST) in Saudiarabien haben ein neues Verfahren entwickelt, mit dem Mobilgeräte wie Smartphones in wenigen Sekunden zerstört werden können. Ihre Ergebnisse haben sie nun im Fachmedium IEEE Spectrum veröffentlicht. Die Forscher lassen Geräte mit Hilfe des integrierten Akkus platzen. Strom aus dem Akku wird dabei zur Erhitzung eines speziellen Polymers im Inneren auf über 80 Grad Celsius verwendet. Dieses dehnt sich schnell aus und bricht das Gerät dabei von Innen auf.

Das expandierende Polymer zerbricht bei diesem Vorgang auch die Silizium-Leiterplatten im Inneren des Geräts. Der Erhitzungsvorgang kann auf mehrere Arten ausgelöst werden. Ein möglicher Auslöser ist etwa die Entfernung des Geräts von bestimmten GPS-Koordinaten. Die Forscher haben auch eine App entwickelt, in die ein Passwort eingegeben werden muss, um den Selbstzerstörungsmechanismus zu aktivieren, wie BGR berichtet. Auch das Auslösen bei bestimmten Lichtbedingungen wurde getestet.

Mit verschiedenen Materialzusätzen konnte die Auslösetemperatur sogar beliebig zwischen 80 und 250 Grad Celsius eingestellt werden. Die Kosten für das entwickelte Verfahren sind relativ gering. Die Forscher gehen davon aus, Smartphones um rund 15 Dollar mit ihrem Selbstzerstörungsmechanismus nachrüsten zu können. Verwendet werden soll die Technologie von Unternehmen und staatlichen Akteuren, die auf äußerste Datensicherheit bedacht sind.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare