Überwachung des Kanalsystems als Anti-Terrormaßnahme
Überwachung des Kanalsystems als Anti-Terrormaßnahme
© APA/GEORG HOCHMUTH

Terrorprävention

Sensoren sollen Sprengstoff im Abwasser erschnüffeln

Im Rahmen des EU-Projektes Emphasis, an dem unter anderem Forschungseinrichtungen von Fraunhofer sowie dem schwedischen Verteidigungsministeriums beteiligt sind, soll ein Sicherheitssystem entwickelt werden, mit dem die Herstellung von Sprengkörpern zurückverfolgt und Bombenanschläge verhindert werden können. Schlüssel zum Erfolg sind Sensoren, die gezielt im Abwassersystem - etwa einer Stadt - angebracht werden, um das Abwasser auf verdächtige Stoffe untersuchen.

Chemische Stoffe

Wenn Kriminelle eine Bombe oder ähnliches zusammenbauen, werden bestimmte chemische Stoffe verwendet. Im Zuge dieses Prozesses landet überschüssiges Material bzw. ein Anteil dieser Stoffe oftmals im Abwasser, wo es über sensible Sensoren auch nachgewiesen werden kann. Laut den Verantwortlichen des Pilotprojekts, das gerade in Stockholm auf die Beine gestellt wird, könne man so Rückschlüsse auf den Herstellungsort der Bombe und deren Erbauer ziehen und im besten Fall Terroranschläge verhindern.

Zusätzlich zu den im Abwassersystem angebrachten Sensoren sollen aber auch Schornsteine und Entlüftungsschlitze per Sensoren in Echtzeit überwacht werden, da Chemikalien auch in der Luft nachweisbar sind. Neben dem britischen Verteidigungsministerium sollen auch die USA Interesse an dem System bekundet haben. Das Thema Datenschutz und Privatsphäre kommt in den Ausführungen allerdings nicht vor. Das Projekt wird mit der Bekämpfung von terroristischen Aktivitäten argumentiert.

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