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Studie

Sex-Roboter können helfen, bergen aber auch Risiken

Leuten, die es schwer haben, intime Beziehungen aufzubauen, können Sex-Roboter eine wichtige Hilfe sein, schreiben die Autoren einer am Mittwoch veröffentlichten Studie zur „Sexuellen Zukunft mit Robotern“. Die erotischen Bots könnten aber auch dazu führen, dass Sexualpartner stärker zu Objekten degradiert würden und falsche Vorstellungen über eine Einwilligung zu intimen Kontakten entstünden, heißt es in der Untersuchung der Foundation for Responsible Robotics (FRR). Die Autoren verweisen in ihrem Papier auch auf die Gefahr, dass Sex-Roboter zur Erfüllung sexueller Wünsche genutzt werden könnten, die ansonsten illegal seien, etwa sexueller Verkehr mit Minderjährigen.

Derzeit werden Sex-Roboter von vier Herstellern, darunter Android Love Doll und Sex Bot, produziert und kosten zwischen 5000 und 15.000 Dollar. In den USA werden die Sex-Bots unter anderem für Partys vermietet.

Roboter-Bordelle und Gefährten für Ältere

Als künftige Anwendungsszenarien werden in der Studie etwa Roboter-Prostituierte, sexuelle Gefährten für alte und einsame Menschen und Unterstützung bei sexuellen Heilungsprozessen von Traumatisierten genannt.

Leute, die körperliche Handicaps aufweisen oder traumatisiert seien, könnten die Roboter beim sexuellen Heilungsprozess helfen, sagte Aimee van Wynsberge, Professorin für Moral und Technologie an der Universität Delfs und Co-Leiterin der FRR dem „Guardian“. Sie könnten aber auch zur Personifikation von Kindern oder Frauen als Sex-Objekte missbraucht werden, warnt die Wissenschaftlerin. Eine mögliche Regulierung der Technik müsse diese Aspekte berücksichtigen.

Warnung vor Kinder-Sex-Robotern

In der Studie werden auch Befürchtungen angesprochen, dass Kinder-Sex-Roboter gebaut werden könnten oder Sex-Roboter zum Ausleben von Vergewaltigungsfantasien herangezogen werden könnten. Dies würde keinesfalls dazu beitragen, solche Fantasien zu überwinden, warnte Patrick Lin von der California Polytechnic State University gegenüber dem „Guardian“, vielmehr würde es dazu führen, solche Fantasien zu fördern. Die Autoren der Studie fordern deshalb ein Verbot von Kinder-Sex-Robotern.

Sex-Puppen, die Kindern ähneln, sind auch heute schon im Umlauf. Laut der BBC prüft gerade ein Gericht in Kanada, nachdem auf einem Flughafen ein Kanadier mit einer solchen Sex-Puppe aufgegriffen wurde, ob der Besitz kindlicher Sex-Puppen gegen Kinderpornografie-Gesetze verstößt.

„Primitiv“

Die Akzeptanz der Sex-Bots werde letztlich davon abhängen, wie realistisch sie seien, sagte Noel Sharkey, Co-Autor der Studie. Sex-Roboter würden zwar Menschen bereits sehr ähnlich sehen, ihre Bewegungen und ihr sprachlicher Ausdruck seien aber noch immer sehr „primitiv“.

Sex-Roboter seien ein interessantes Studienobjekt, um unser Verhältnis zu Robotern im Allgemeinen zu erforschen, sagte FRR-Leiterin Wynsberge dem "Guardian". Denkbar sei auch, dass zwischenmenschliche Interaktion zurückgehe, weil es weniger kompliziert sei, mit Robotern zu interagieren.

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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