© Kevin Fu/University of Michigan/Screenshot

USA

Sicherheitsforscher hacken Smartphones mit Schall

Sicherheitsforschern der US-Universitäten Michigan und South Carolina ist es gelungen, smarte Geräte lediglich mithilfe von Schall zu kontrollieren. Dabei macht man sich die sogenannten Beschleunigungssensoren zunutze, die in jedem modernen Smartphone, Tablet oder Fitness-Tracker zu finden sind. Diese als MEMS (mikro-elektro-mechanische Systeme) ausgeführten Sensoren messen die Beschleunigung und geben diese Daten in Echtzeit weiter. So messen Fitness-Tracker beispielsweise mithilfe dieser Sensoren, wie aktiv der Nutzer gerade ist und wie viele Schritte man zurücklegt.

In ihrer Arbeit beschreiben die Forscher, wie sie mithilfe von Schall einem Fitness-Tracker vorgaukeln konnten, dass sich der Nutzer gerade bewegt. Zudem wurde ein per Smartphone gesteuertes Spielzeugauto über diese Methode gekapert. Dabei machte man sich die Tatsache zunutze, dass das Fahrzeug durch Neigen des Smartphones gesteuert wird und der Beschleunigungssensor entsprechend manipuliert werden konnte.

All diese Beispiele mögen banal erscheinen, doch laut den Sicherheitsforschern könnte das Angreifern künftig neue Möglichkeiten eröffnen. Auch medizinische Geräte wären in Gefahr. So könnten automatische Insulinpumpen oder gar ein Herzschrittmacher manipuliert werden, sodass dieser einen womöglich tödlichen Herzrhythmus vorgibt.

20 Sensoren getestet

Laut den Forschern wurde die Methode bei 20 Beschleunigungssensoren von fünf verschiedenen Herstellern getestet, weit mehr als die Hälfte waren betroffen. So konnten die Daten bei 75 Prozent der Sensoren beeinflusst und bei 65 Prozent sogar vollständig kontrolliert werden. Die betroffenen Hersteller - Analog Devices, Bosch, InvenSense, Murata Manufacturing und STMicroelectronics - wurden bereits über das Problem in Kenntnis gesetzt. Die Forscher geben auch Vorschläge ab, wie das Problem gelöst werden kann.

Beschleunigungssensoren werden immer wieder von Sicherheitsforschern ausgenutzt. So wurde bereits des öfteren demonstriert, dass sich Beschleunigungssensoren zum Abhören von Tasteneingaben verwenden lassen.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare