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Flughafen

Skylink: Smartes Leitsystem lotst Passagiere

Mit dem Skylink wird sich der Flughafen Wien-Schwechat größenmäßig verdoppeln. Bisher zeichnete sich der neue Terminal vor allem durch Bauverzögerungen, Freunderlwirtschaft und Millionen an zusätzlichen Kosten aus. Nun laufe aber alles nach Plan, versicherten die Projektverantwortlichen Norbert Steiner und Peter Mayerhofer bei einem Rundgang durch das Skylink-Gebäude am Dienstag. Die angepeilten rund 830 Millionen Euro Errichtungskosten werde man aller Vorraussicht nach nicht überschreiten, so Steiner. Ein wesentlicher Kostenfaktor ist der Bereich Informations- und Kommunikations-Technologie (IKT), für welchen das Unternehmen Anecon zuständig ist. Die Systeme werden bereits getestet, während der Terminal noch großteils Baustelle ist. Die Haustechnik ist seit 1. Juni im Betrieb. Im Herbst werden dann hunderte "Probepassagiere" die Funktionstüchtigkeit des Skylink testen. Spätestens im Sommer 2012 soll der Terminal in den Vollbetrieb übergehen.

Kernpunkt Türsteuerungssystem
Zentraler Punkt der IKT-Tätigkeiten ist das Türsteuerungssystem. Dieses wurde von Siemens eigens für den Flughafen Wien-Schwechat entworfen und lenkt die Passagierströme auf den drei Ebenen des Skylink-Terminals. Das unterste Stockwerk ist für Ankünfte reserviert. Eine Ebene höher befindet sich die Schengen-Zone, darüber der Non-Schengen-Bereich. Über 17 so genannte "Finger" können Passagiere ihr Flugzeug direkt boarden. Jeder "Finger" besitzt außerdem ein Bus-Gate. Je nach Größe werden unterschiedliche Abstellpositionen für die Flugzeuge aktiviert. Ein Großraumjet kann beispielsweise über zwei "Finger" oder zwei Gates mit dem Skylink verbunden werden. Zusätzlich dürfen sich Schengen- und Non-Schengen-Passagiere nicht vermischen. Im Notfall wiederum müssen sämtliche Fluchtwege offen sein. Passagiere sollten klarerweise auch nicht irrtümlich in eine abgeschlossene Sackgasse geraten. Diese Anforderungen verlangen ein ausgeklügeltes Organisations-System, das Passagiere in ihre vorgesehenen Bahnen lenkt. Das bewerkstelligt das Türsteuerungssystem.

Da die zum Flugzeug führenden "Finger" ihren Ursprung auf der Schengen-Ebene haben, müssen die Non-Schengen-Passagiere in einem genau abgegrenzten Bereich dahin geleitet werden. Je nach Flugziel werden bestimmte Türen automatisch geöffnet bzw. geschlossen, Rolltreppen fahren in eine bestimmte Richtung und Aufzüge dürfen nur an einem bestimmten Punkt halten. So sollen die Fluggäste möglichst komfortabel durch den Terminal geleitet und illegale Einreisen verhindert werden. Technisch spricht man bei der Planung von "Gefäßen". Jeder "Finger" bildet mit den darüber angeordneten Ebenen und Gates ein solches. Vor jedem Boarding-Vorgang kontrolliert das Flughafen-Personal mittels Überwachungskamera-Bildern, ob die Wege, welche durch das Türsteuerungssystem freigegeben werden, leer sind. Das nennt sich dann "Leergefäßcheck". Neben dem Boarding-Personal kontrolliert auch eine Sicherheitszentrale die Vorgänge in den Flughafen-Räumlichkeiten.

Für Passagiere zählt nur das Gate
Ist der "Leergefäßcheck" abgeschlossen, aktiviert das Türsteuerungssystem die Zugänge. Aufzüge und Rolltreppen werden besonders streng kontrolliert. Bei Rolltreppen wird eine so genannte "Rücklaufüberwachung" durchgeführt. Software erkennt dabei mittels Kamera-Bildern, ob Personen gegen die Rolltreppen-Fahrtrichtung unterwegs sind. Damit die Abflug-Organisation reibungslos funktioniert, wird das im Skylink tätige Boarding-Personal vor Inbetriebnahme des Terminals intensiv in das System eingeschult und nimmt auch an den Tests mit den Probepassagieren teil. Von "Gefäßen", "Fingern", "Rücklaufüberwachung" und Co. sollen die Passagiere zukünftig nichts mitbekommen. Sie folgen einzig ihrem Gate und können ihre Gedanken dem Reiseziel zuwenden.

Die gesamte, für den Betrieb des Türsteuerungssystems notwendige Rechenleistung, wird am Flughafen vorhanden sein. Anecon wurde 2008 mit der Zusammenstellung der IT-Infrastruktur beauftragt. Zu Testzwecken wurden die Einzelteile des Systems erst einmal in einem Raum aufgebaut, erzählt die Projektverantwortliche Alexandra Sumper. Nun prüfe man an Ort und Stelle, ob die Installationen funktionieren. Flugpläne werden angefertigt, Boarding-Prozeduren durchgespielt. Am Ende wird das Skylink-System an den Flughafen Wien-Schwechat übergeben. Dann soll der neue Flughafen-Abschnitt perfekt mit dem alten harmonieren.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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