Launch of Russian Soyuz MS-25 spacecraft canceled at last minute
© REUTERS / Pavel Mikheyev

Science

Sojus-Flug zur ISS nur 20 Sekunden vor dem Start abgebrochen

Der Start einer Sojus-Trägerrakete mit zwei Raumfahrerinnen aus Belarus und den USA sowie einem russischen Kosmonauten in einer Raumkapsel zur Raumstation ISS ist am Donnerstag überraschend abgebrochen worden. Die Trägerrakete mit dem Raumschiff "Sojus MS-25" sollte um 14.21 Uhr MEZ vom russischen Kosmodrom Baikonur in der Steppe der zentralasiatischen Republik Kasachstan starten.

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Spannungsabfall kurz vor dem Abheben

20 Sekunden vor dem geplanten Abheben wurde die Mission beendet, wie in der Live-Übertragung des Starts zu sehen war. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos nannte später technische Probleme als Grund: Kurz vor dem Start sei "ein Spannungsabfall einer chemischen Stromquelle" festgestellt worden, sagte Roskosmos-Chef Juri Borissow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die Crew sei sicher aus der Kapsel geholt worden. Der nächste mögliche Start sei frühestens am Samstag, hieß es bei NASA-TV.

In den USA hob unterdessen am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) am Weltraumbahnhof Cape Canaveral im Bundesstaat Florida eine Falcon-9-Trägerrakete des Unternehmens SpaceX planmäßig ab, um knapp drei Tonnen Ausrüstung und Nachschub zur ISS zu bringen.

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Flugbegleiterin an Bord

An Bord der Sojus-Trägerrakete waren die belarussische Kosmonautin Marina Wassilewskaja, die NASA-Astronautin Tracy Dyson und der russische Kosmonaut Oleg Nowizki. Die 33 Jahre alte Wassilewskaja, die als Flugbegleiterin bei der belarussischen Gesellschaft Belavia arbeitet, ist die erste Frau ihres Landes, die ins Weltall fliegen sollte. Es war auch das erste Mal, dass zwei Frauen gemeinsam an Bord einer Sojus-Kapsel zum Außenposten der Menschheit in 400 Kilometern über der Erde fliegen sollten. Bei einer Sojus-Rückkehr von der ISS gab es bereits einmal ein weibliches Duo.

"Kosmische Zusammenarbeit" wird fortgesetzt

Die Zusammenarbeit in der Raumfahrt läuft trotz der US-Sanktionen gegen Russland und Belarus und trotz der politischen Spannungen zwischen den Ländern aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine weiter. "Ungeachtet der Turbulenzen setzen wir unsere internationale kosmische Zusammenarbeit fort", sagte der russische Vizeregierungschef Denis Manturow, der auch das Industrie-und Handelsministerium führt, in Baikonur.

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