Geplanter Absturz der ISS kostet eine Milliarde US-Dollar
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Die Tage der Internationalen Raumstation ISS sind gezählt. Anfang der 2030er-Jahre soll sie Geschichte sein.
Für die Entsorgung kommt im Grunde nur der gezielte Absturz in Frage. Dabei soll die ISS größtenteils in der Erdatmosphäre verglühen.
Keine guten Alternativen
Die Alternativen sind entweder zu gefährlich, zu teuer oder beides. Man könnte die ISS in einen permanenten Orbit um die Erde anheben - ein sogenannter Friedhofsorbit. Allerdings kostet das viel Geld und sollte die ISS dort auseinanderbrechen, könnten ihre Trümmer in die Umlaufbahnen von Satelliten geraten.
Das Zerlegen, um kleinere Teile zur Erde zu bringen oder verglühen zu lassen, sei ebenfalls zu gefährlich. Die ISS wurde nicht entworfen, um wieder abgebaut zu werden. Solche Zerstückelungsarbeiten im All seien sehr gefährlich für Astronaut*innen und würden ebenfalls die Gefahr bieten, dass Teile unkontrolliert abbrechen und in Umlaufbahnen von Satelliten geraten.
Bleibt nur noch der gezielte Absturz der gesamten Station. Die NASA startet nun einen Prozess in dem sie auswertet, wie das am besten vonstattengeht. Insgesamt rechnet die amerikanische Weltraumeinrichtung mit Kosten von fast einer Milliarde US-Dollar.
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Amerikaner wollen auf russische Hilfe verzichten
Der geplante Absturz müsste nicht so teuer sein. Aber die NASA will bei dem Abtransport der ISS auf russische Mithilfe verzichten und dafür lieber mehr bezahlen. Der ursprüngliche Plan sah vor, dass 3 russische Raumschiffe die Station aus dem Orbit bringen.
Aber die Beziehungen zwischen Russland und den USA haben sich wegen dem Krieg in der Ukraine verschlechtert. Auf welche Raumschiffe die NASA jetzt setzen will, ist noch nicht geklärt – aber die Organisation rechnet mit hohen Kosten für dieses Megaprojekt.
Die ISS kreist in einem Orbit in 400 Kilometer Höhe um unsere Erde. 1998 wurde sie als gemeinsames Projekt von 16 Staaten gebaut, seit 2000 befinden Menschen in ihr. Ohne Zweifel ist die Raumstation, die etwa so groß ist wie ein Fußballfeld, eines der wichtigsten Raumfahrtprojekte in der Geschichte.
Das Projekt war auch ein Symbol gelungener internationaler Kooperation. „Ich denke, viele würden die Zusammenarbeit als das größte Projekt bezeichnen, das jemals in der Geschichte der Menschheit in Angriff genommen wurde,“ meint die Politikwissenschaftlerin Mai’a Cross von der Northwestern University gegenüber Scientific American.
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Eintritt in Erdatmosphäre droht
Derzeit kümmern sich vor allem die Russen darum, dass die ISS ihre Geschwindigkeit aufrechterhält. Russische Frachtraumschiffe docken bei der Station an und verleihen ihr Schub. Sobald das nicht mehr passiert, wird die ISS unweigerlich wegen der physikalischen Bedingungen abstürzen.
Zuerst würde sie langsamer werden, dann tiefer sinken und allmählich beim Eintritt in unsere Atmosphäre unkontrolliert verbrennen und auseinanderbrechen. Die Trümmer könnten auf Städte und bewohnte Gebiete stürzen.
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Versenkung im Pazifik
Der gezielte Absturz wird nicht einfach. Die ISS ist das größte Objekt, das bisher aus einem Orbit entfernt werden soll. Derzeitige Pläne sehen vor, sie in einem abgelegenen Teil des Pazifiks zu versenken. Die Verantwortlichen müssen dabei viel berücksichtigen – etwa die Beschaffenheit der Atmosphäre, die Geschwindigkeit des Absturzes und dessen Dauer.
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