SpaceX zeigt erstmals Innenraum von bemannter Raumkapsel
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SpaceX gewährte am Montag erstmals US-Journalisten einen Einblick in den Innenraum seiner Raumkapsel Crew Dragon, die für bemannte Flüge ins All vorgesehen ist. Der erste Flug mit Astronauten soll im kommenden Jahr durchgeführt werden. Den ersten bemannten Flug mit der Crew Dragon werden die NASA-Astronauten Doug Hurley und Bob Behnken durchführen, auf dem zweiten Flug sind Mike Hopkins und Victor Glover an Bord. Eine Crew Dragon transportiert üblicherweise vier Astronauten, die Raumkapsel kann aber bei Bedarf mit bis zu sieben Sitzplätzen ausgestattet werden.
Laut Ars Technica sei die Dragon deutlich geräumiger als die derzeit verwendeten russischen Sojus-Raumkapseln. Auch die Bedienung sei deutlich intuitiver möglich. Statt unzähliger Tasten und Schalter sind lediglich drei große Touchscreens sowie auf zwei Reihen aufgeteilte 38 Tasten verbaut. Die Bedienung erfolgt vorwiegend über die Touchscreens, ein Großteil der Tasten dient als manuelle Option, falls eines der Systeme versagen sollte. Dazu zählt auch der große „Eject“-Griff, der bei einem Notfall beim Start die Raumkapsel von der Trägerrakete trennt.
Zuletzt gewährte SpaceX 2014 einen Einblick in die Firmenzentrale, als man die bemannte Raumkapsel Crew Dragon das erste Mal präsentierte. Damals sprach Musk noch von einem ersten bemannten Flug im Jahr 2016, zudem haben sich einige Details an der Raumkapsel verändert. Ursprünglich sollte sie mit Triebwerken auf dem Boden landen, nun wird sie, wie auch andere Raumkapseln, in das Meer fallen. SpaceX-Präsidentin Gwynne Shotwell hob hervor, dass Sicherheit der derzeit wichtigste Faktor sei und man keine unnötigen Risiken eingehen wolle.
Trotz der Verzögerungen dürfte SpaceX nach derzeitigem Stand dem Luft- und Raumfahrt-Riesen Boeing zuvorkommen. Der erste Start der Crew Dragon ist für April 2019 geplant, Boeings Raumkapsel CST-100 Starliner soll Mitte 2019 folgen. SpaceX scheint bei seinen Aufträgen für die NASA aber auch deutlich kosteneffizienter vorzugehen: Für sechs unbemannte Versorgungsflüge zur ISS verlangte SpaceX 2,6 Milliarden US-Dollar, Boeing verrechnete für die gleichen Dienstleistungen rund 4,2 Milliarden US-Dollar.
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