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Jubiläum

Studiengang Software Engineering der FH OÖ wird 20

Als die ersten 25 Teilnehmer des ersten Jahrgangs ihre Ausbildung im Meierhof des Schlosses Hagenberg in Angriff nahmen, gab es noch nicht einmal entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen für Fachhochschulen in Österreich. Deshalb firmierte das Software-Engineering-Studium anfangs als Vorbereitungslehrgang der HTL Leonding. Der Studiengang am Campus Hagenberg wird so zu einer der ersten FH-Ausbildungen im ganzen Land.

Das Interesse am Software-Engineering-Studium war von Beginn an groß. "Durch den wachsenden Bedarf und die steigende Zahl der Interessenten hatten wir zwischenzeitlich fast 100 Studienplätze pro Jahr", sagt Heinz Dobler, der den Studiengang von Beginn an begleitet hat und mittlerweile Leiter des Master Studiengangs Software Engineering ist. Durch die wachsende Zahl der Studenten wurden einige Änderungen notwendig.

Stete Entwicklung

In den vergangenen 20 Jahren wurden Wohnheime und neue FH-Gebäude gebaut und auch das Studium selber hat sich seit damals verändert. "Wir haben spezialisierte Studiengänge, etwa für Medizin- und Business-Software ins Leben gerufen, um auf die wachsende Zahl der Studierenden und die sich ändernden Anforderungen zu reagieren", so Dobler im Gespräch mit der futurezone.

Im Jahr 2003 wurde der ehemalige Diplomstudiengang Software Engineering auf das Bachelor/Master-System umgestellt und durch ein berufsbelgeitendes Angebot ergänzt. "Dadurch wurden wir formal mit den Universitäten gleichgestellt, was für die Studenten enorme Erleichterungen bei einem Doktoratsstudium mitbringt", erklärt Dobler.

Auch die Lehrinhalte mussten sich aufgrund der rasch voranschreitenden Entwicklung der IT-Branche seit 1993 stetig wandeln. "Der Studienplan wurde und wird ständig aktualisiert, um neuen Entwicklungen wie z. B. Java oder Microsoft .net Rechnung zu tragen. Wir versuchen, aber eine Balance zwischen klassischen Methoden und neuen Technologien zu finden. Das ist mittlerweile eine große Herausforderung, da die Zeit, die Studenten für das Bachelorstudium haben, kürzer ist als im früheren Diplomstudium", erzählt Dobler.

Die Ziele der Ausbildung haben sich seit damals aber kaum verändert. "Unsere Bachelor-Absolventen sollen in der Lage sein, unabhängig vom Anwendungsgebiet professionell Software zu entwickeln. Die Master-Absolventen erlernen zusätzlich, wie große Systeme konzipiert und implementiert werden können", so der Studiengangsleiter. Bislang gelingt es in Hagenberg sehr gut, die entsprechenden Erkenntnisse zu vermitteln. Die Software-Engineering-Studiengänge belegen in österreichischen FH-Rankings regelmäßig Spitzenplätze.

"Die Berufsaussichten für die Absolventen waren und sind exzellent. Das liegt auch daran, dass der Bedarf in der Wirtschaft groß ist. Wer in Hagenberg studiert, kann sich seinen Job aussuchen. Einige unserer Alumni arbeiten mittlerweile auch bei großen Konzernen wie Microsoft, Amazon oder Google", so Dobler. Viele Absolventen bleiben jedoch in Hagenberg, wo sich um die Fachhochschule viele Software-Firmen angesiedelt haben, die ständig Fachkräfte aufnehmen. Allein im Softwarepark Hagenberg sind rund 70 Unternehmen vertreten.

"Diese Nähe der Industrie führt, gepaart mit den Kooperationen mit anderen tertiären Bildungsinstitutionen, zu einer florierenden Forschungsabteilung. Unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung hat etwa 50 Mitarbeiter", sagt Dobler. Einige Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit finden erfolgreich Einsatzmöglichkeiten in der Praxis. BurnCase 3D etwa ist eine Software, die in Krankenhäusern eingesetzt wird, um den Grad der Verbrennungen bei Patienten zu bestimmen und hat seine Wurzeln in Forschungsarbeiten des Studiengangs. Aus dem FH-Projekt fun.tast.tisch ist ein Computer-Tisch hervorgegangen, der in der Neurorehabilitation eingesetzt werden kann.

Die Entwicklung, die der Studiengang Software Engineering in den vergangenen 20 Jahren durchgemacht hat, sollen am 14. September mit einem großen Fest in Hagenberg gefeiert werden. Geht es nach den Verantwortlichen, soll dieses Jubiläum erst der Anfang sein.

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