"Tinder für Orang-Utans": Affen wählen Partner über Tablet
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Das Experiment klingt verrückt, berücksichtigt aber neueste Tierforschung. Der niederländische Affen-Zoo Apenheul will die Chancen einer erfolgreichen Orang-Utan-Paarung erhöhen und setzt dafür auf ein Konzept, das beim Menschen mit Online-Dating bekannt ist. So soll die elfjährige Dame Samboja ihren potenziellen Partner anhand von Bildern, die auf einem Tablet gezeigt werden, aussuchen.
Internationales Zuchtprogramm
Derjenige, bei dem sie das größte Interesse bekundet, könnte schließlich vom Park im Rahmen eines internationalen Zuchtprogramms organisiert werden, um den Paarungsversuch zu starten. Das Projekt ist nicht nur gedacht, um die traditionell eher schlechten Fortpflanzungschancen von weiblichen Orang-Utans in Zoos zu erhöhen, sondern auch mehr über die Rolle von Emotionalität zwischen den Tieren zu erfahren.
Ähnliche Tests mit Schimpansen und Bonobos hätten gezeigt, dass Tiere klare individuelle Antipathien und Sympathien für ihre Argenossen zeigen würden. Auch bei Orang-Utans geht man davon aus, dass sie sich in freier Wildbahn "verlieben", bevor sie eine Partnerschaft eingehen. Forscher gehen davon aus, dass Bilder und Videos wie beim Online-Dating von Menschen, erste Anhaltspunkte liefern können, ob das Aussehen und die Ausstrahlung des Gegenübers positive Emotionen auslösen.
Stuttgart setzt auf Videos
Ein ähnlichen Weg ging und geht auch der Zoologisch-Botanische Garten der Stadt Stuttgart, der bereits im Sommer ein vergleichbares Experiment wagte. Zwei weiblichen Orang-Utans wurden auf einem Laptop Videos von Männchen vorgespielt. Eine Affendame wurde schließlich aufgrund des bemerkten Interesses nach Hamburg in den Tierpark Hagenbeck gebracht, wo die Zuchtverantwortlichen auf Nachwuchs des Orang-Utans mit dem männlichen Partner hoffen.
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