
Eine Falcon-9-Rakete bringt Starlink-Satelliten ins All. (Symboldbild)
Treibstoffleck ließ SpaceX-Rakete über Europa abstürzen
Vergangene Woche ist eine Falcon 9 von SpaceX über Europa abgestürzt. Eigentlich hätte die obere Raketenstufe kontrolliert in die Erdatmosphäre eintreten und dann in den Ozean stürzen sollen, aber das hatte nicht funktioniert. Einige Trümmer der Rakete sind deshalb sogar auf europäischen Boden gefallen, etwa in Polen, wie Polskie Radio berichtet.
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Nun hat SpaceX den Grund dafür verraten: Ein Treibstoffleck soll daran schuld sein, dass der Absturz der Rakete anders als geplant verlaufen sei. SpaceX konnte die Triebwerke nicht mehr zünden, was zur Folge hatte, dass die Rakete unkontrolliert weiter um die Erde kreiste. Irgendwann trat sie dann in die Atmosphäre über Europa ein, was man vielerorts in Europa mit bloßem Auge sehen konnte.

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Gefahr aus der Luft
In der Nähe der Stadt Posen im Westen Polens fand man dann ein 1 x 1,5 m großes Schrotteil der Falcon 9. Auch ein zweites Raketenteil wurde gefunden. Wie das polnische Medium TVP World berichtet, droht ein polnischer Landwirt nun sogar SpaceX damit, Schadenersatz für den Einschlag auf seinem Grundstück zu verlangen. Glücklicherweise wurden durch die Einschläge der Schrottteile keine Personen verletzt.
SpaceX sagt, dass man die betroffene Raketenstufe absichtlich gestoppt habe, weil man keine Möglichkeit mehr gesehen habe, sie zu kontrollieren. Was das Leck im Treibstofftank verursacht hat, wird derzeit noch eruiert.

Ein Einsatztrupp begutachtete das mysteriöse Objekt, das vom Himmel gefallen war. Es entpuppte sich als Teil der Falcon 9 von SpaceX.
© EPA / JAKUB KACZMARCZYK
Dritter Vorfall innerhalb weniger eines Jahres
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Treibstoffleck bei einer SpaceX-Rakete dazu führte, dass Teile unkontrolliert auf die Erde stürzten. Schon im Juli 2024 führte ein solches Leck dazu, dass im Weltraum ausgesetzte Satelliten von Starlink verglühten, weil sie an der falschen Stelle abgeladen wurden. Die Flugbehörde FAA verhängte daher ein zeitlich begrenztes Startverbot für die SpaceX-Musterrakete. Im September stürzte eine Falcon 9 dann über dem Indischen Ozean ab, allerdings an der falschen Stelle. Die Rakete befand sich auf dem Rückweg von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde.
Von einem Problem mit seiner Erfolgsrakete will SpaceX allerdings trotz dieser Vorfälle nichts wissen. Das Raketenunternehmen betont, dass 115 von 116 Missionen 2024 erfolgreich verlaufen seien und der Wiedereintritt in den allermeisten Fällen problemlos geklappt habe. Nun ist es allerdings bereits der 3. Vorfall innerhalb weniger Monate. Dieses Mal war der Absturz sogar noch gefährlicher, weil die Teile dort landeten, wo sie theoretisch auch einen Menschen oder ein Haus hätten treffen können.

Ein Teil der Falcon 9 wurde in Polen eingesammelt und auf einen Transporter geladen.
© EPA / JAKUB KACZMARCZYK
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