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Science

Überraschende Theorie: So kam Wasser auf die Erde

Seit vielen Jahren diskutieren Forscher, woher die großen Wassermengen auf unserem Planeten stammen können. Eine neue Untersuchung liefert nun eine für viele überraschende Erklärung: Demnach könnte das Wasser bereits in den Substanzen enthalten gewesen sein, aus denen sich die Erde formte. Die Erde soll somit bereits seit ihrer Entstehung feucht gewesen sein. Eine entsprechende Studie wurde im Fachblatt Science veröffentlicht

Bislang ging man davon aus, dass unser innerstes Sonnensystem bei seiner Entstehung vor 4,6 Milliarden Jahren zu heiß war, um Wasser bzw. Eis zu enthalten. Die Erklärung, wie es dennoch dazu kam, dass unsere Erde so nass wurde, waren bislang Meteoriten aus dem äußeren Sonnensystem, wo es kühler war. Als hauptverdächtige Lieferanten von Wasser galten sogenannte kohlige Chondrite. Diese Theorie hatte allerdings ihre Schwächen, denn die Zusammensetzung des Gesteins auf der Erde passte nicht mit den kohligen Chondriten zusammen.

Alternative Theorie

Besser zum “Fingerabdruck” unserer Gesteinsarten passen Meteoriten vom Typ Enstatit-Chondrit. Da sich jene in der Nähe der Sonne bildeten, ging man eigentlich davon aus, dass sie zu trocken waren, um Wasser auf die Erde gebracht zu haben. 

Die Forscher des Centre de Recherches Petrographiques et Geochimiques in Nancy liefern in ihrer neuen Studie nun eine andere Erklärung. Sie stellten fest, dass die Enstatit-Chondriten ausreichend Wasserstoff enthalten, um unsere Ozeane 3 Mal zu füllen. Das fanden sie mithilfe einer Massenspektrometrie heraus. 

Heute selten

Die Untersuchung stellte sich als schwierig heraus, da diese Art der Meteoriten heute sehr selten vorkommt und es schwierig ist, sie in unkontaminiertem Zustand aufzufinden. Den Forschern gelang es dennoch, 13 dieser Meteoriten für die Studie zu untersuchen. "Wir haben festgestellt, dass die Wasserstoffisotopenzusammensetzung von Enstatit-Chondriten der des im Erdmantel gespeicherten Wassers sehr ähnlich ist", sagt die leitende Autorin der Studie Laurette Piani. 

Die Erkenntnisse schließen laut Piani aber nicht aus, dass weiteres Wasser später durch andere Quellen wie Kometen auf die Erde gekommen ist. Die Studie liefert aber einen Hinweis darauf, dass Enstatit-Chondriten erheblich zum Wasserhaushalt der Erde beigetragen hatten, als unser Planet entstanden ist. Anne Peslier, Planetenforscherin bei der NASA, nennt die Forschung in einem begleitenden Artikel ein "entscheidendes und elegantes Puzzleteil" im Rätsel der Herkunft unseres Wassers.

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