Der HyperStealth-CEO tritt hinter den Tarnumhang hervor

Der HyperStealth-CEO tritt hinter den Tarnumhang hervor

© HyperStealth

Science

Unternehmen patentiert Umhang, der unsichtbar macht

Das kanadische Unternehmen HyperStealth entwickelt Tarnungen. Anfang Oktober hat es ein Material patentiert, das den Traum des Tarnumhangs aus Harry Potter schon sehr nahekommt. HyperStealth hat das Material Quantum Stealth getauft und nennt es passenderweise einen „broadband invisibility cloak“ – Breitband Unsichtbarkeits-Umhang.

Breitband, weil es nicht nur sichtbare Licht, sondern auch Licht in anderen Wellenlängen biegen kann. Der Träger des „Umhangs“ wird damit nicht nur für das normale Auge unsichtbar, sondern auch für Nacht- und Wärmesichtgeräte.

In dem Video zeigt HyperStealth, dass die Illusion noch nicht ganz perfekt ist, aber nahe dran. Man könnte etwa die Folie aufspannen und sich dahinter verstecken. Als Anwendungsbeispiel wird auch ein Schild aus dem Material gezeigt, das den Träger dahinter nahezu unsichtbar macht.

Für das Militär

HyperStealth entwickelt bereits Produkte für das Militär. Es dürfte also klar sein, dass dieses neue Material auf die Rüstungsindustrie abzielt. So könnten etwa Fahrzeuge mit dem Material verkleidet werden und so zusätzliche Stealth-Fähigkeiten bekommen. Man könnte auch einen Art Car Port aus dem Material bauen, damit Flugzeuge oder Panzer in Militärbasen darunter unsichtbar für Drohnen und Luftaufnahmen werden.

Um tragbare Kleidung daraus zu machen, eignet sich das Material in seiner derzeitigen Form allerdings nicht, da es nicht flexibel genug ist. Dafür ist es laut HyperStealth aber leicht, dünn wie Papier, günstig in der Produktion und benötigt keine Energiequelle. Von Personen bis zu Raumschiffen könne man alles damit tarnen.

Gegenmaßnahme

Passenderweise gibt HyperStealth in seiner Presseaussendung auch bekannt, ein Mittel patentiert zu haben, um Objekte mit so einer Tarnung zu entdecken. Dabei handelt es sich um eine Möglichkeit einen Laserstrahl in 3,8 Millionen kleiner Laserstrahlen aufzuteilen. Damit könnte man mit einem LIDAR-System (Laser-Radar) hochdetaillierte Aufnahmen der Umgebung erstellen.

Derzeitige LIDAR-Systeme, wie sie etwa bei selbstfahrenden Autos zum Einsatz kommen, haben einen Laserstrahl. Dieser dreht sich permanent am Dach, um die Umgebung zu erfassen. Durch die Millionen Laser würden viel mehr Objekte, auch auf größere Distanzen, erkannt werden und könnten dem Computer dabei helfen, Situationen richtig einzuschätzen.

Außerdem könne man damit auf große Distanzen Flugzeuge verfolgen, egal ob sie herkömmlich sind oder Stealth-Fähigkeiten haben. Richtig eingesetzt würde damit das gesamte Schlachtfeld in einem bisher ungeahnten Detailgrad dargestellt werden können, egal welche Art der Tarnung Mensch und Maschine nutzen.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare