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Science

US-Forscher wollen gesunde Menschen mit Corona infizieren

Wissenschaftler des Nationalen Institut für Allergien und ansteckende Krankheiten (NIAID) arbeiten an einem Virusstamm, mit dem sie gesunde Menschen infizieren können. Ein solches Verfahren wird als „Human Challenge Trials“ und wurde unter anderem bereits bei der normalen Influenza-Grippe, Malaria oder Cholera in Versuchsreihen getestet. Dennoch ist die Methode umstritten.

Ziel ist grundsätzlich, die Erforschung von Impfstoffkandidaten zu beschleunigen. Denn während sich Probanden bei klassischen Testverfahren auf natürlichem Weg anstecken müssen, können Gesunde so das Virus künstlich aufnehmen. Die Forschung befindet sich derzeit noch im vorbereitenden Stadium und soll geplante oder bereits begonnene Phase-III-Studien ersetzen.

"Kein klares Verständnis"

Viele Mediziner stehen dem Verfahren jedoch skeptisch gegenüber. Einer davon ist David Diemert von der George Washington University. Er überwacht einen Corona-Impfstoff-Test des Pharmakonzerns Moderna. „Wir haben kein sehr klares Verständnis darüber, wer von einer schweren Krankheit bedroht ist und wir haben keine Behandlung, die garantiert jemanden heilt, wenn er eine schwere Krankheit entwickelt", zitiert ihn The Jakarta Post.

Außerdem sei das Ansteckungsrisiko in den USA so groß, dass Human Challenge Trials nicht nötig seien. Die Vereinigten Staaten zählen mit 5,3 Millionen bestätigten Fällen zu den am schwersten betroffenen Ländern. NIAID verkündete jedenfalls, eine endgültige Entscheidung über die Nutzung des neuen Virusstamms erst gegen Ende des Jahres treffen zu wollen.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seien die nach absoluten Zahlen die bevölkerungsreichen Länder USA, Brasilien und Indien mit mehr als jeweils 100.000 neuen Fällen innerhalb von sieben Tagen am stärksten von der Pandemie betroffen.

So viele Infektionen wie nie zuvor

Generell wurden laut WHO innerhalb von 24 Stunden weltweit so viele neue Corona-Infektionen gemeldet wie nie zuvor. Die Zahl lag am Samstagabend bei fast 300.000. Seit Beginn der Pandemie wurden mehr als 21 Millionen gemeldete Infektionen gezählt. Die Dunkelziffer sei nach Einschätzung von Experten erheblich.

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