Transplantat

US-Forscher züchten Penisse im Labor

Aus menschlichen Zellen gezüchtete Penisse könnten schon bald Menschen transplantiert werden. Das berichtet der Guardian. Forscher des Wake Forest-Instituts für Regenerative Medizin in North Carolina haben in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und bereits 2008 erfolgreich Hasen-Penisse gezüchtet und transplantiert. Seitdem habe man sich auf die Entwicklung der Methode für Menschen konzentriert, nun hofft man auf die Bewilligung von Tests am Menschen.

Vier bis sechs Wochen

Mit der Methode wolle man vor allem Menschen mit angeborenen Missbildungen, Krebspatienten oder Opfern von traumatischen Verletzungen helfen. Dazu werden bestehende Penis-Zellen entnommen und in einem Zeitraum von vier bis sechs Wochen mit der Hilfe eines Gerüsts ein Penis-Transplantat gezüchtet. Da die Methode auf Penis-spezifische Zellen setzt, wird es nicht möglich sein, Penisse für eine geschlechtsangleichende Operation von Mann zu Frau zu züchten.

Erste Vagina-Transplantate

Anthony Atala, Leiter des Instituts, forscht bereits seit 1992 an dieser Methode. Er war als Chirurg in der Kinderurologie tätig und musste des öfteren geschlechtszuweisende Operationen durchführen, da das Geschlecht des Kindes nicht eindeutig festgestellt werden konnte. „Stellen Sie sich vor, Sie wären genetisch ein Mann, müssten aber als Frau leben. Das ist ein beständig verheerendes Problem, bei dem wir hoffen, helfen zu können.“ Atala gilt als Pionier, derzeit forsche man an 30 verschiedenen Transplantaten, auch Herz und Niere. Dieses Jahr sorgt er mit vier erfolgreichen Transplantationen von im Labor gezüchteten Vaginen für Aufsehen.

Unklar sei derzeit noch, ob man mit dem Penis-Transplantat auch eine Erektion erlangen könne - die Durchblutung sei zumindest gegeben. „Die erektilen Funktionen werden über einen neurophysiologischen Vorgang im Gehirn gesteuert, weswegen ich mich frage, ob man so diese Funktion wiedergeben kann oder ob es sich nur um eine ästhetische Verbesserung handeln wird. Das wird die Herausforderung sein“, so Asif Muneer, Androloge in London, gegenüber dem Guardian.

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