KI-generierte Biowaffen könnten die Menschheit auslöschen. (Symbolbild)

KI-generierte Biowaffen könnten die Menschheit auslöschen. (Symbolbild)

© EPA/DIEGO AZUBEL

Militärtechnik

USA fürchtet sich zunehmend vor KI-generierten Biowaffen

Die US-Regierung macht sich große Sorgen, dass Künstliche Intelligenz Terroristen dabei helfen könnte, gefährliche neuartige Biowaffen zu entwickeln. Demnach könnte KI auf Basis bekannter Stoffe bisher unbekannte, extrem tödliche Krankheitserreger erschaffen. Die Angst vor solchen neuartigen Waffen hat sich in der US-Regierung zu einer regelrechten „Besessenheit“ entwickelt, berichtet Bloomberg.

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Den Anlass ieferte der Biochemiker Rocco Casagrande, der früher als Waffeninspektor für die UNO tätig war. 2023 marschierte der Biowaffenexperte mit einem schwarzen Behälter ins Weiße Haus, in dem gefährliche Krankheitserreger steckten, die eine neue Pandemie auslösen könnten. Das Rezept dafür hatte er sich von einem KI-Chatbot generieren lassen.

US-Regierung in Alarmbereitschaft

Casagrande dürfte sich mit seinen Warnungen Gehör verschafft haben, denn seitdem fürchtet die US-Regierung eine neue Generation von KI-generierten Massenvernichtungswaffen, die sich mithilfe von KI in jedem beliebigen Keller herstellen ließen. Tools wie ChatGPT erleichtern es, gefährliche Viren, Bakterien und andere Organismen zu entdecken, die das Potenzial hätten, die Menschheit auszulöschen. Die Kombination von Künstlicher Intelligenz und synthetisch hergestellten biologischen Organismen könnte demnach sehr gefährlich werden, lautet die Sorge.

Menschen könnten die immer besser werdende KI dazu nutzen, „die schlimmsten Dinge zu erschaffen“, sagte der Biologe Kevin Esvelt vom MIT zu Bloomberg. Er meint damit Viren und Giftstoffe, die es momentan noch nicht gibt. „Heute können wir uns gegen diese Dinge nicht wehren.“

Viel einfacher als eine Atombombe

Biowaffen seien einfacher und billiger herzustellen als andere Waffen. „Selbst wenn man die perfekten Anleitungen zum Bau einer Atombombe hätte, würde es immer noch Dutzende, wenn nicht Hunderte Millionen Dollar kosten, diese Anweisungen umzusetzen“, sagte Casagrande. „Leider ist das bei Biowaffen nicht der Fall.“ So gebe es etwa neue, einfach zu bedienende Maschinen, mit denen man DNA ohne viel Aufsicht 3D-drucken könne. KI könnte selbst Anfängern helfen, den Umgang mit diesen Maschinen zu erlernen.

Der Biowaffenexperte Casagrande hat sich seit seinem Auftritt 2023 zum Nummer-1-Berater in Biowaffenfragen in Hinblick auf KI entwickelt. Er wird konsultiert, wenn es darum geht, die Gefährlichkeit neuer KI-Chatbots wie Claude vom Unternehmen Anthropic zu testen. Bei einem seiner Tests habe Claude sogar verraten, wo und wie man die Zutaten für bestimmte Biowaffen kaufen kann. Außerdem brachte Casagrande den Chatbot dazu, Zutaten für Biowaffen zu kaufen und diese in eines der am besten gesicherten Gebäude der USA zu bringen.

Mobilmachung gegen KI-Risiko

Die USA sieht eine große Bedrohung in Biowaffen. Seit Oktober gibt es deshalb eine Sonderanweisung von Präsident Joe Biden, dass fast alle Regierungsbehörden gemeinsam nach Lösungen für die Gefahr suchen sollen. Kritiker halten die Maßnahmen allerdings noch immer für nicht ausreichend. Die KI-Firmen versuchen laut Bloomberg indessen zu beschwichtigen. Sie halten sich bei dem Thema eher bedeckt.

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