Vernetzte Ampeln sind leicht manipulierbar
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
An vernetzter Verkehrsinfrastruktur wird in Zukunft wohl kein Weg vorbeiführen. Beispielsweise sollen künftig Fahrzeuge automatisch mit Ampeln kommunizieren. Damit soll der Verkehr flüssiger werden und Treibstoff gespart werden. Im Rahmen des Testfeld Telematiks sind in auch in Wien bereits derartige Ampeln im Testeinsatz.
In den USA ist die Verbreitung vernetzter Ampeln etwas weiter fortgeschritten. Vierzig Bundesstaaten haben diese mittlerweile in Verwendung. Mit Erlaubnis der lokalen Behörden ist es Wissenschaftern der University of Michigan nun mit Leichtigkeit gelungen, sich in dortige vernetzte Lichtsignalanlagen zu hacken und zu manipulieren. So konnten sie sämtliche vernetzte Lichtsignale auf Rot oder Grün stellen, die Ampeln auf Werkseinstellungen zurücksetzen oder Grünphasen nach belieben reduzieren oder verlängern. Kurzum: Die Wissenschafter hatten volle Kontrolle über die Ampeln.
Fahrlässiger Umgang
Das Team rund um J. Alex Halderman deckte dabei gravierende Sicherheitslücken auf. So war die kabellose Netzwerkverbindung unverschlüsselt, Nutzernamen und Passwörter waren noch auf Default und daher im Web zu finden und zusätzlich haben die Ampeln Debugging-Schnittstellen verbaut, die leicht angreifbar sind.
Der Versuch habe gezeigt, dass ein Computer, der mit derselben Funkfrequenz kommunizieren kann wie die Ampeln es tun, ausreicht, um in das gesamte unverschlüsselte Netzwerk einzusteigen.
Wenig überraschend
"Die Schwachstellen, die wir in der Infrastruktur entdeckten, sind nicht auf mangelhafte Geräte zurückzuführen. Sie zeigen vielmehr einen systematischen Mangel an Sicherheitsbewusstsein", sagt Halderman in seinem dazu veröffentlichten Paper.
Ein Wissenschafter, der ebenso mit der Sicherheit vernetzter Verkehrsinfrastruktur experimentiert, zeigte sich über die Ergebnisse dieses Versuchs wenig überrascht, heißt es im Technology Review.
Kommentare