Start einer Rakete vom Typ Langer Marsch (Symbolbild)

Start einer Rakete vom Typ Langer Marsch (Symbolbild)

© APA/AFP/STR / STR

Science

Teil von Rakete stürzt über Wohngebiet ab

Eine chinesische Rakete vom Typ Langer Marsch 4B brachte am Montag erfolgreich einen Satelliten in die Umlaufbahn. Weniger geplant verlief offenbar der Absturz der ersten Raketenstufe nach dem Start. Wie Amateuraufnahmen zeigen, stürzte das Raketenteil über bewohntem Gebiet ab. 

Die Filmaufnahmen zeigen zuerst, wie das Bauteil in Richtung Erde fliegt. Anschließend ist oranger Rauch zu sehen. Eine weitere Einstellung, die offenbar von einem Schulhof aus gefilmt wurde, legt nahe, dass der Absturz in dessen Nähe stattgefunden hat. Am Ende des Videos sind auch Aufnahmen von der Absturzstelle zu sehen. Ob Menschen zu Schaden gekommen sind, war vorerst noch unklar.

Giftiger Treibstoff

Einem Bericht bei Space.com zufolge stürzte die Raketenstufe im Dorf Lilong in der Gemeinde Gaoyao ab. Das berichtete ein User auf dem chinesischen Online-Netzwerks Weibo. Mehrere Bewohner hörten ein lautes Geräusch und sahen daraufhin den Rauch.

Während Raketenstarts in vielen Ländern nahe der Küste stattfinden, damit etwaige Teile über dem Meer abstürzen, hat China entsprechende Areale im Landesinneren gebaut. Grund dafür war bessere Geheimhaltung während des Kalten Krieges. 

Es passiert aus diesem Grund immer wieder, dass Raketenteile über bewohntem Gebiet abstürzen. Oft werden die gefährdeten Gebiete zuvor evakuiert, diesmal aber offenbar nicht. Aktuelle Raketen vom Typ Langer Marsch nutzen hypergole Treibstoffe mit hochgiftigen Inhaltsstoffen, weswegen es für Menschen gefährlich sein kann, sich dem Rauch oder den Trümmern zu nähern. 

Satellit

Der Satellit Gaofen 11, der mit der Rakete in die Umlaufbahn gebracht wurde, soll zur Erdbeobachtung dienen und hochauflösende Fotos des Erdboden machen können. Laut Regierungsstellen werden die Daten hauptsächlich für Landvermessungen, Stadtplanung, Gestaltung des Straßennetzes, Schätzung des Ernteertrags sowie für Katastrophenschutz verwendet. Nahe liegend sind natürlich auch Überwachungszwecke.

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