Künstlerische Darstellung eines Weißen Zwergs

Künstlerische Darstellung eines Weißen Zwergs

© NASA

Science

Was Asteroiden, die in tote Sterne einschlagen, verraten könnten

In unserem Universum herrscht eine merkwürdige Lithium-Knappheit. Theoretisch müsste durch den Urknall neben Wasserstoff und Helium auch eine gewisse Menge Lithium entstanden sein. Nachweisen konnte man diese aber noch nicht. Die Diskrepanz zwischen der theoretisch vorhandenen Menge und dem, was bisher gefunden wurde, ist auch als "kosmologisches Lithium-Problem" bekannt.

Nun haben Forscher der Universität von North Carolina in der Atmosphäre von Weißen Zwergen erstmals Lithium identifiziert. Das könnte dabei helfen, das Problem um das fehlende Element zu lösen. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachmagazin Science.

Tote Sterne 

Weiße Zwerge sind die Überreste von toten Sternen. Sie bestehen nur noch aus deren abgestorbenen Kern und befinden sich häufig inmitten vieler Asteroiden. Die Forscher fanden zerborstene Teile solcher Asteroiden in der Atmosphäre von zwei besonders alten Weißen Zwergen. Sie entstanden vor mehr als 9 Milliarden Jahren.

Mithilfe eines neu entwickelten Spektrografen und dem Southern Astrophysical Research Teleskop konnten sie die Zusammensetzung dieser Asteroiden-Trümmer bestimmen. Dabei identifizierten sie neben Lithium auch Potassium. Der Nachweis von Lithium in einem anderen Sonnensystem lege die Grundlage für eine verlässlichere Methode für die Messung des Elements in unserer Galaxie, so Mit-Autor der Studie, J. Christopher Clemens.

Dem Lithium-Geheimnis auf der Spur

Die Forscher wollen nun weitere Weiße Zwerge suchen, in deren Atmosphäre Asteroiden zerborsten sind. Findet sich auch hier Lithium, könnte man der Lösung des Mysteriums um das Element einen Schritt näherkommen. Mit genügend Daten könnte man dann die berechnen, wie viel Lithium durch den Urknall tatsächlich entstanden ist. 

Lithium ist ein hochreaktives, giftiges Leichtmetall mit sehr geringer Dichte. Auf der Erde ist es in Reinform kaum zu finden, da es mit Luft reagiert. Gewonnen wird es meist aus Salzwasser, vor allem in Chile. Durch aufwändige Verdunstungsprozesse wird Lithium-Karbonat extrahiert, das weiterverarbeitet wird. Verwendung findet es vor allem in Akkus.

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