Mit Hundefotos gegen Tollwut kämpfen
Tollwut ist eine Krankheit, die bei österreichischen Tieren seit 2007 nicht mehr dokumentiert wurde. In anderen Ländern gibt es die tödliche Krankheit nach wie vor – insgesamt grassiert sie in 150 Ländern und ist jedes Jahr für Zehntausende Tote verantwortlich.
99 Prozent der Infektionen entstehen durch Kontakte mit infizierten Hunden. Deren Impfung gilt deshalb als wirksamstes Mittel dagegen. Forscher*innen der staatlichen Universität Washington entwickelten nun eine App, die die Hunde in der Tollwut-Region Tansania mittels Gesichtserkennung überwachen soll: Mit der App werden die Tiere fotografiert – dann sagt sie, ob ein Hund bereits geimpft ist.
Günstige Lösung für großes Problem
„Bei der Durchführung von Massenimpfungen ist eines der größten Probleme für uns, herauszufinden, welche Hunde geimpft wurden und welche nicht. Mikrochips sind zu teuer und Halsbänder können von den Besitzern abgenommen werden. Wir haben diese App entwickelt, um zu schauen, ob die Gesichtserkennung funktionieren könnte, und sie ist vielversprechend“, erklärt der Forscher Felix Lankester in einer Aussendung. Technisch funktioniert das so: Ein Bild eines geimpften Hundes wird in einer Datenbank abgelegt. Wird der gleiche Hund dann erneut fotografiert, passiert im Hintergrund eine Datenbankabfrage: Mittels Wahrscheinlichkeitsberechnung wird ein ähnlicher Hund gesucht. Dieser wird dem App-Nutzer gezeigt, der angeben kann, ob es sich wirklich um dieses Tier handelt.
Ein Problem ist derzeit noch, dass die App eine bestehende Internet-Verbindung braucht. An einer Offline-Lösung wird aber gearbeitet. Die App-Methode könnte künftig auch für andere Spezies und Tierkrankheiten eingesetzt werden.
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