Solare Plasma-Geysire in der Chromosphäre

Solare Plasma-Geysire in der Chromosphäre

© Screenshot/YouTube/ NASA Goddard

Science

Wieso auf der Sonne eine Million Plasma-Geysire ausbrechen

Lange Zeit war unklar, was die millionenfachen Geysire aus Solarplasma, die regelmäßig von der Sonne hervorbrechen, auslöst. NASA-Forscher glauben nun, den Grund gefunden zu haben: Das Aufeinanderprallen magnetischer Felder auf der Oberfläche.

Die kurzlebigen Plasma-Strahlen zieren die Chromosphäre, die untere Atmosphäre des gigantischen Sterns. Die Temperatur dieser Geysire, die 1877 entdeckt wurden, beträgt rund 100.000 Grad Celsius. „Wir sehen sie seit rund 140 Jahren, aber wir wissen nicht, was sie auslöst“, sagt ein Astrophysiker des NASA Marshall Space Flight Centers in Huntsville gegenüber Space.com.

Heiße Korona

Mit dem magnetischen Zusammenstoß glauben die Forscher, der Lösung nähergekommen zu sein. Der könnte auch erklären, warum der Strahlenkranz der Sonne – die sogenannte Korona – heißer als die sichtbare Oberfläche – die Photosphäre oder auch Lichthülle –  ist. Während diese bis zu 5.500 Grad erreicht, können die Temperaturen in der Korona zwischen einer Million und 10 Millionen Grad Celsius erreichen.

Zwölf Minuten

Die Plasma-Geysire existieren oft nur für 12 Minuten und bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von 54.000 bis zu 360.000 Kilometer pro Stunde. Mit dem neuen Goode Solar Teleskop, das bislang die höchste Auflösung in einem in den USA gebauten Teleskop besitzt, wurde der potenzielle Grund für ihr Aufkommen ermittelt.

Zahlreiche Strahlen werden auf magnetischen Feldern auf der Photosphäre gebildet. Wenn zwei Magnetfelder mit unterschiedlicher Orientierung aufeinandertreffen, können sie zusammenprallen, auseinanderbrechen und sich wieder verknüpfen. Dabei wird magnetische Energie in Hitze und und kinetischer Energie umgewandelt. Durch letztere werden die Geysire auf der Chromosphäre nach außen "geschleudert".

Wie diese Plasma-Geysire aussehen können, hat die NASA in zahlreichen Videos gezeigt.

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