Matrix Charging: Kabellose Ladelösung des Grazer Start-ups Easelink
Matrix Charging: Kabellose Ladelösung des Grazer Start-ups Easelink
© /Cs, Easlink

Grazer Start-up lädt E-Autos kabellos

Grazer Start-up lädt E-Autos kabellos

In einem Konzeptauto des chinesischen Elektroautoherstellers Wey präsentiert das Grazer Start-up easelink derzeit auf der IAA seine kabellose Ladelösung für Elektroautos. Das „Matrix Charging“ genannte System basiert auf einer konduktiven Lösung, bei der sich ein am Fahrzeugunterboden angebrachter Konnektor mit einem 60 mal 60 Zentimeter großen Ladepad am Boden verbindet. Um das Fahrzeug zu laden, muss man es nur über der Platte parken.

Easlink Ladelösung

„Es ist völlig egal ob man 30 Zentimeter weiter links oder vorne steht, der Konnektor sucht sich automatisch die richtige Fläche“, sagt easelink-Gründer Hermann Stockinger. Die an das Stromnetz angeschlossene Platte ist sehr robust: „Man kann sogar mit einem Lastkraftwagen drüberfahren."

Effizienter als induktive Lösungen

Man habe sich bewusst gegen eine eigentlich naheliegende Induktionslösung entschieden, weil die nicht einmal auf ein Viertel der Leistung komme und auch kaum Parktoleranz biete: „Für ein Smartphone ist das kein Problem, für ein Auto ist es aber ein gravierender Nachteil.“

Die Ladeleistung der Matrix-Charging-Lösung beträgt nach Angaben von easelink 22 kW (AC) und bis zu 43 kW (DC) bei einer Effizienz von über 99 Prozent. Die Parktoleranz gibt das Unternehmen mit 380 mal 380 Millimeter an. Der am Fahrzeugunterboden angebrachte „rüsselartige“ Konnektor, der an das Pad am Boden andockt, erhöht das Gewicht im Fahrzeug um gerade einmal fünf Kilogramm.

Automatischer Ladevorgang

Das Anstecken von Kabeln sei ein Hemmschuh für die Entwicklung der Elektromobilität, sagt Gründer Stockinger. Bei der easelink-Lösung passiere der Ladevorgang automatisch und bleibe für den Nutzer unbemerkt. Die Technologie könne in jedes beliebige Serienfahrzeug integriert werden und ermögliche automatisiertes Laden für eine breite Palette von Autos.

Das Start-up, das im Science Park Graz beheimatet ist und unter anderem mit Geldern der Förderbank austria wirtschaftsservice (aws) gefördert wurde, hofft nun, dass sich die Technologie als internationaler Standard etabliert. Automobilhersteller aus aller Welt würden jedenfalls Interesse zeigen, sagt easelink-Sprecher Christoph Sammer.

Easelink, Wey

"Innovationszulieferer"

Das bei der IAA vorgestellte Konzeptfahrzeug des chinesischen Herstellers Wey soll nach Angaben von Wey-Gründer Wie Jianjun schon bald auch in Serie gehen. Auch mit namhaften deutschen Autoherstellern hat easelink bereits Referenzprojekte verwirklicht. Stockinger: „Wir sind ein eigenständiges Unternehmen und verstehen uns als Innovationszulieferer.“

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen futurezone und aws (austria wirtschaftsservice).

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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