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Start-ups

Start-up hilft Firmen mit dem Internet der Dinge

Die Digitalisierung ist in aller Munde. Sie soll Firmen effizientere Produktionsabläufe und neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Heimischen Firmen wird allerdings eine gesunde Portion Skepsis nachgesagt, wenn es darum geht, ihre Prozesse und Abläufe zu digitalisieren. Der Nutzen sei vor allem vielen kleineren Unternehmen nicht klar, auch seien viele Lösungen zu teuer und zu komplex, sagt Reinhard Novak, dessen Start-up  Mittelständler mit seinen Digitalisierungslösungen überzeugen will. "Sie brauchen einfache, integrierte Lösungen."

Nowaks Unternehmen LineMetrics bietet Hard- und Software für die Datenerfassung auf zu einem monatlichen Fixpreis an. Die Technologie des jungen Unternehmens aus dem niederösterreichischen Haag ermöglicht es Sensordaten zu erfassen, zu verarbeiten und mittels Software zu überwachen. Produzierende Betriebe können mit den Sensoren in ihren Maschinen Arbeitsprozesse optimieren und Produktionsausfällen vorbeugen. Auch das Raumklima und der Energieverbrauch kann in Echtzeit gemessen werden.

Viele Anwendungsfälle

Es gebe sehr viele Anwendungsfälle, meint Nowak. So ermögliche das Messen von Maschinendaten Unternehmen etwa ihre Anlagen vor Ausfällen zu bewahren und vorausschauend instand zu halten. Diese „Predictive Maintanance“, wie es im Branchnjargon heißt, basiere auch auf künstlicher Intelligenz, die Anomalien frühzeitig entdecke. Unternehmen könnten abgenutzte Teile austauschen, bevor die Anlage defekt wird. Hersteller könnten auf Basis der gesammelten Daten auch neue Dienstleistungen anbieten und etwa gegen eine monatliche Gebühr Serviceleistungen anbieten.

Ein weiterer Schwerpunkt des Unternehmens ist das Vernetzen von Gebäuden mit Sensoren, etwa zum Monitoring des Energieverbrauchs oder zum Lokalisieren von Objekten und Geräten. "Mit unserer Funktechnik können wir bestehende Gebäude intelligenter machen", sagt Nowak.

"Müssen den Markt erziehen"

Unternehmen von den digitalen Lösungen zu überzeugen, brauche viel Arbeit. "Wir müssen den Markt erziehen", erzählt der Gründer. Mittlerweile sei die Bereitschaft von Unternehmen ihre Abläufe zu digitalisieren aber gestiegen. Der Zugang habe sich geändert. "Es ist das Bewusstsein da. Immer mehr Unternehmen probieren Dinge aus."

Würde nicht der fünffache Nutzen der laufenden Kosten gestiftet, würden Kunden die Lösung aber nicht nehmen, laute die Formel des Start-ups, sagt Nowak: "Warum sollte man 1000 Euro pro Jahr für Energie-Monitoring ausgeben, wenn die Stromersparnis nur 200 Euro beträgt?" Das ist dann vielleicht zwar cool, bringt aber nichts."

Weltweit Kunden

LineMetrics zählt weltweit Kunden, das Gros findet sich im deutschsprachigen Raum, wo auch aktiv Akquise betrieben wird. Gegründet wurde das Start-up, das heute 28 Mitarbeiter zählt, bereits  2012.

Mit Hansi Hansmann und den Runtastic-Gründern hat LineMetrics prominente Investoren an Bord. Daneben gab es auch Unterstützung von Förderstellen, unter anderem der Förderbank austria wirtschaftsservice (aws). Das Netzwerk und die Expertise der Business Angel in Kombination mit den Förderstellen habe gut funktioniert, erzählt Nowak. Förderungen würden vor allem bei der Forschung, aber auch beim Vertrieb eine große Rolle spielen.

Weitere Investoren sucht das Unternehmen nicht, stattdessen will man strategische Partnerschaften eingehen. "Wir sind finanziert und machen Umsätze", sagt der Gründer. 2019 wolle man die Digitalisierung des Mittelstands vorantreiben. "Jetzt geht es darum, dass wir uns fokussieren und das Wachstum forcieren."

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen futurezone und aws (austria wirtschaftsservice).

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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