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Populäre Android-Apps senden heimlich Daten an Facebook

Auf dem Hackerkongress 35C3, der derzeit in Leipzig stattfindet, wurde eine aktuelle Studie präsentiert, berichtet Heise. Darin wurden 34 der am häufigsten heruntergeladenen Android-Apps untersucht – jede wurde mehr als zehn Millionen Mal installiert.

61 Prozent davon übermitteln schon Daten an Facebook, sobald die App geöffnet wird. Der User hat also nicht mal Gelegenheit den Datenschutzbestimmungen in der App zuzustimmen. Das ist unabhängig davon, ob der User ein Facebook-Konto hat oder nicht.

Laut der Studie passiert das selbst bei Apps die versprechen, dass sie keine Daten übermitteln. Am Startbildschirm von Kayak ist etwa zu lesen, dass die App ohne Zustimmung keine Daten teilt. Wenn man das liest, wurden aber bereits Informationen an Facebook und andere Tracking-Anbieter gesendet.

Werbe-Profile

Zu den Daten die übertragen werden gehört die Android-Version, die Nutzungsdauer, Spracheinstellungen und die Google-Werbe-ID. Letztere ermöglicht es Unternehmen den User über mehrere Apps hinweg zu tracken und ein entsprechendes Profil zu erstellen.

Dass das keine harmlose Kleinigkeit ist, erklärte eine der Studienautorinnen auf dem Kongress. Sie forderte ihr Profil von einem Tracking-Anbieter an. Dieses enthielt alle Websites, die sie am Smartphone besucht hatte und von ihrem Verhalten abgeleitete Daten, wie Geschlecht, Alter, eine Schätzung wie oft sie Alkohol konsumiert und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass sie Kleidung für Kinder kauft.

Die App Muslim Pro sendete etwa die Information, dass der User kein Kind ist, ohne, dass zuvor eine Altersabfrage in der App aufgepoppt ist. Eine App übermittelte sogar mehr Daten, nachdem darin angegeben wurde, dass keine personalisierte Werbung ausgegeben werden soll.

Facebook-SDK

Schuld an der ungefragten Datenübertragung dürfte die Facebook-SDK sein, die der Konzern App-Entwicklern zur Verfügung stellt. Übernehmen die App-Entwickler die Voreinstellungen, werden die Daten übertragen.

Laut Heise wissen einige Entwickler nicht einmal, dass das geschieht. Facebook sieht sich nicht in der Verantwortung. Die App-Entwickler seien dafür verantwortlich, vom User das Einverständnis zur Übermittelung der Daten zu holen.

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